Trotz mehrerer aufeinanderfolgender feiertagsbedingt verkürzter Schlachtwochen werden EU-weit keine nennenswerten Überhänge schlachtreifer Schweine gemeldet. Die inzwischen gut angelaufene Grillsaison sorgt für lebhafte Nachfrage im Grillwurstsortiment und bei grillfähigem Frischfleisch. In Deutschland belebt zusätzlich die Spargelsaison den Schinkenabsatz bzw. den Fleischmarkt. Auch der Feiertag zu Fronleichnam – dieser gilt nur in den katholischen Bundesländern – beeinflusst das deutsche Fleischgeschäft nur geringfügig. Vor diesem Hintergrund wurde die deutsche Notierung um zwei Cent nach oben gesetzt. Auch in den übrigen Mitgliedsstaaten zeigt sich das Preisgefüge mit zunehmend stabilerem Fundament. Lediglich Frankreich schwächelt, was allerdings mit Mitarbeiterstreiks in Schlachthöfen in Verbindung gebracht wird.
In Österreich sind die Verhältnisse am Lebendmarkt ausgewogen. Grillfreundliches Wetter sorgt für weitgehende Zufriedenheit in der Fleischbranche. Hierzulande begünstigt die Grillleidenschaft immer noch stark den Frischfleischbereich mit den traditionellen Teilstücken vom Schopf bis zum Karree. Bei Grillwurst, Käsekrainer und Co dürfte bereits viel vorproduziert sein, da sich die Zerlegebetriebe aktuell mehr Nachfrage von dieser Seite erwartet hätten. Das frische Schlachtschweineangebot ist für die bevorstehende Feiertagswoche gerade ausreichend – für eine normale Woche wäre es deutlich zu knapp. Folglich konnte die Ö-Börse ein Plus von zwei Cent verzeichnen.
Preise KW 21/22 (Marktbericht vom 24. Mai 2018):
Mastschweine-Notierungspreis: 1,45 Euro (+0,02)
Berechnungsbasis: 1,35 Euro
Zuchten-Notierungspreis: 1,20 Euro (=)
Berechnungsbasis: 1,10 Euro
Johann Schlederer, VLV