Gleich zwei Virus-Pandemien treffen die Schweinebranche besonders hart. Die Afrikanische Schweinepest breitet sich weiter aus und auch die Gastronomie ist weiterhin wegen der Corona-Pandemie geschlossen. Das drückt auf die Schweinepreise. Nachdem der Preis in Österreich lange stabil gehalten werden konnte, zeigt sich nun ein deutlicher Abwärtstrend. Die Lage für die Schweinebauern ist dramatisch.
Um die angespannte Situation zu entschärfen, liefen seit Längerem Gespräche zwischen der Vertretern der Branche und dem Landwirtschaftsministerium. Bei der gestrigen Landesagrarreferentenkonferenz einigten sich nun die Branchenvertreter mit dem Ministerium auf eine Vermarktungsoffensive. In den nächsten Wochen soll dadurch der heimische Markt entlastet werden. Ähnlich wie im Rinder-Bereich beim ersten Lockdwon soll die Offensive dazu führen, die vorhandenen Mengen an Schweinefleisch über alternative Vermarktungskanäle abzusetzen.
Walter, Lederhilger, Obmann des Verbandes Österreichischer Schweinebauern betonte: „Maßnahmen wie die Schließung der Gastronomie sind notwendig, um die Pandemie einzudämmen und gut durch den Winter zu kommen. Allerdings darf nicht vergessen werden, dass auch die zuliefernden Branchen massiv von diesen Schließungen betroffen sind. Die Vermarktungsoffensive ist eine wichtige Maßnahme, damit der Schweinebranche in einem ersten Schritt unter die Arme gegriffen wird.“
Auf EU-Ebene gibt es bislang noch keine Marktmaßnahmen. Zwar forderte Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger bereits beim letzten EU-Agrarministerrat Unterstützung durch die Private Lagerhaltung für Schweinefleisch ein, die EU-Kommission lehnte dies aber bislang ab. „Wir werden uns weiter für die Private Lagerhaltung auf europäischer Ebene einsetzen, auch über weitere Unterstützung für schweinehaltende Betriebe muss man sprechen. Wir brauchen eine Entlastung für den gesamten europäischen Markt“, betonte Köstinger. (E.Z.)
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