GAP ABSCHLUSS: Nach jahrelangen Verhandlungen haben wir am Dienstag, 23.11., im Europaparlament die Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) mit einem guten Ergebnis abgeschlossen. Wir gewährleisten damit auch künftig gute wirtschaftliche Rahmenbedingungen für unsere Landwirtinnen und Landwirte und setzen zugleich ein starkes Zeichen für einen ehrgeizigen Klima- und Umweltschutz. Die GAP ab 2023 trägt auch eine österreichische Handschrift: Wir sichern die flächendeckende landwirtschaftliche Produktion in der Heimat ab und können unseren nachhaltigen Weg, Landwirtschaft zu gestalten, weitergehen. Das Zwei-Säulen-Modell in der GAP bleibt bestehen, unsere bewährten Programme in der ländlichen Entwicklung können weiterlaufen. Neu ist, dass es mit dieser Reform mehr Subsidiarität, also mehr Flexibilität und Freiheit und damit auch mehr Verantwortung für die EU-Länder gibt, indem sie maßgeschneiderte nationalen GAP-Strategiepläne erstellen. Neu ist auch die sogenannte Ökoregelung, für die künftig 25 Prozent der Direktzahlungen pro Jahr für Klima- und Umweltleistungen reserviert ist. Hier haben wir durchgesetzt, dass die österreichischen Vorleistungen bei der Umwelt- und Klimaambition der Ländlichen Entwicklung anerkannt werden. Die Direktzahlungen in der 1. Säule bilden selbstverständlich auch in Zukunft einen zentralen Stabilitätsfaktor für unsere bäuerlichen Familienbetriebe. Erstmals wird es auch eine verpflichtende Umverteilungszahlung von 10 % der Mittel der 1. Säule geben. Davon profitieren vor allem die kleineren Betriebsstrukturen. Durch die GAP erhalten die bäuerlichen Familienbetriebe in Österreich und Europa die Planungssicherheit und die Rückendeckung, die sie brauchen und verdienen. Ein starkes Europa braucht eine starke GAP.
EU BIO-AKTONSPLAN: Als Agrarabgeordnete aus dem Bio-Spitzenreiterland Österreich ist es mir eine besondere Freude und Ehre den Initiativbericht des Europaparlaments zum EU Bio-Aktionsplan als Berichterstatterin federführend mitzugestalten. Am Freitag, 26.11., habe ich deswegen einen Online-Fachdialog zum EU Bio-Aktionsplan mitorganisiert. Der Austausch über die Zukunft der Bio-Landwirtschaft ist zentral, werden doch richtungsweisende Aktionen, im Sinne des EU Bio-Ziels von 25 % Bio-Fläche bis 2030, auf den Weg gebracht. Wichtig ist es, einen holistischen Ansatz zu verfolgen, der auf die multifunktionelle Wirkung der Bio-Landwirtschaft aufbaut und ökonomische, ökologische und soziale Nachhaltigkeit gleichermaßen forciert. Mein Berichtsentwurf wird sich unter anderem um folgende Prioritäten aufbauen: Erstens kann das Wachstum des Bio-Sektors nachhaltig nur mit einem marktorientierten Ansatz und einer ganzheitlichen Weiterentwicklung der Lieferkette gelingen. Zweitens werde ich auf das immense Potenzial kurzer, regionaler und saisonaler Lebensmittellieferketten hinweisen. Drittens liegt mir die Miteinbindung der lokalen und regionalen Ebenen besonders am Herzen. Selbstverständlich muss der substantielle Ausbau der EU Bio-Fläche auch grundlegend durch eine starke Forschungs- und Innovationspolitik flankiert werden. Am 9.12. werde ich meinen Berichtsentwurf zum EU Bio-Aktionsplan im Agrarausschuss des Europaparlaments vorstellen.
PEFC-AWARDS 2021
Ohne nachhaltig bewirtschaftete, klimafitte Wälder, einer viel stärkeren Nutzung von Holzbiomasse und mehr Bioökonomie wird es kein grüneres Europa geben. Der Wald hat vielfältige Funktionen und Vorteile für Klima, Wirtschaft und Gesellschaft. Er liefert Holz, bindet CO2, verbessert die Luft- und die Wasserqualität, verhindert Muren- und Lawinenabgänge, ist ein natürlicher Lebensraum für Tiere und Erholungsort für uns Menschen. Mir ist der Wald und die gesamte Wertschöpfungskette Holz schon immer ein Herzensanliegen gewesen – und wird es auch immer sein. Darum sehe ich meinen Einsatz in dieser wichtigen Thematik auf europäischer Ebene als Selbstverständlichkeit an. Dafür nun mit dem „Award für Persönlichkeit“ ausgezeichnet zu werden, ehrt mich ganz besonders und erfüllt mich mit Demut. Daher ein großes “Danke” an die Organisatoren der HOLZgespräche 2021.
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- Facebook Eu Parlament: EU, Paul Gruber