Schenken mit Sinn: Ziege und Schaf

Kommentar von Thomas Weber,
Herausgeber von Biorama und Buchautor.

Was schenkt man Menschen, die eh schon alles haben? Wie wär’s mit einer Ziege, wie sie etwa die Caritas in ihrem Onlineshop führt. Man überweist 45 Euro; um das Geld wird eine Ziege gekauft, die – als Spende – einer alleinerziehenden Frau in Burundi ein selbstständiges Einkommen ermöglicht. Das ist durchaus eigennützig. Jede unabhängige Frau mehr ist ein Schritt in Richtung einer besseren Welt. Im Gegenzug erhält man ein Billet (zugesandt oder als PDF zum Ausdrucken), das man weiterschenken kann. Man schenkt also zweimal: im übertragenen Sinn und indem man jemanden, der bzw. konkret die nicht eh schon alles hat, eine Ziege schenkt. Auch sehr weihnachtlich und sinnvoll: Schafe schenken. Ich habe mir dieser Tage ein virtuelles Schaf im Unterstützer-Abo gegönnt. Es hört auf den Namen “Wollfram” und hat mich 72 Euro gekostet. Dafür leiste ich für ein Jahr meinen Beitrag zum Podcast “Bauer to the People”. Dieser sammelt gerade in einer Crowdfunding-Kampagne Geld, um seinen Weiterbestand abzusichern. Das möchte ich ermöglichen, weil ich die hintergründigen Gespräche, die Bianca Blasl und Willy Geiger mit Vertretern des Lebensmittelsystems führen, schätzen gelernt habe. Das Motto von “Bauer to the People” lautet “Durchs Reden kommen die Leut zamm”. Das gehört unterstützt, weil es Verständnis und Wertschätzung schafft. Der Schweinebäuerin höre ich ebenso gerne zu wie dem Vegan-Aktivisten, dem Fleischerehepaar, der Algenzüchterin oder dem Brauereibesitzer. Ein wenig ist mein Schäfchen auch als Geschenk an Sie gedacht, werte Leserin, werter Leser. Mein “Wollfram” sorgt nämlich dafür, dass alte und neue Podcastfolgen frei verfügbar bleiben. Sie könnten es mir ja gleichtun: ein Schäfchen verschenken, vielleicht gemeinsam mit selbstgestrickten Wollsocken.

- Bildquellen -

  • Weber Thomas: Michael Mickl
- Werbung -
Vorheriger ArtikelWasserstoff startet durch
Nächster ArtikelNeues Nitrat-Aktionsprogramm verordnet