Zu den Befragten gehörten sowohl Weinproduzenten (Weingüter, Kellereien,
Genossenschaften) als auch Vermarkter (Fachhändler, Großhändler,
Importeure/Exporteure, Hotels und Gastronomen). Die Kombination der
verschiedenen Sichtweisen der Produzenten auf der einen Seite und der
Vermarkter auf der anderen Seite stellt ein einzigartiges
Meinungsbarometer für die Branche dar.
Österreich in Deutschland attraktivste Weinherkunft
Österreich zählt nach dieser Untersuchung zu den gefragtesten
Weinherkünften. Internationale Fachbesucher zeigten großes Interesse für
Österreich, das noch vor den New World Stars Südafrika, Australien,
Neuseeland, Chile und Argentinien an siebter Stelle liegt. Bei den
deutschen Einkäufern und Vermarktern schneidet Österreich sogar noch
besser ab: “Überraschend ist hier, dass Österreich und Portugal erste
Plätze belegen, was Ausdruck eines neuen Markttrends sein kann”,
resümieren die Studienautoren der ProWein. Dieser Rückschluss deckt sich
durchaus mit dem Messefeedback führender Aussteller der Österreich Halle
17 auf der ProWein 2017.
Online-Handel legt zu
Bei der Entwicklung der Distributionskanäle prognostiziert die Studie
eine starke Zunahme der Online-Verkäufe zu Lasten des Fachhandels. Neben
Online-Händlern gewinnen somit vor allem auch eigene Webshops der
Weingüter künftig weiter an Bedeutung – eine Entwicklung, die auch beim
ÖWM-Marketingtag im Jänner dieses Jahres herausgestrichen und diskutiert
wurde
Märkte der Zukunft
Als Absatzmärkte der Zukunft macht die Studie in erster Linie die USA,
Deutschland, Großbritannien und China aus. Dabei zählt China zugleich
auch zu jenen Ländern, die in Relation zu ihrer aktuell noch geringen
Bedeutung häufig als Hoffnungsmärkte genannt wurden. Weitere Nennungen
in dieser Liste umfassen Hong Kong, Russland, Japan, Australien,
Südkorea und Brasilien. Die Bearbeitung dieser fernen Märkte erfordert
Know-how über die teils sehr spezifischen Vermarktungsstrukturen sowie
Einfühlungsvermögen in die kulturellen Gegebenheiten des jeweiligen
Landes. Jedenfalls bietet sich somit für europäische Weinproduzenten
eine herausfordernde, aber attraktive Möglichkeit, im Export künftig
forcierter aufzutreten.