Heimische Waldbauern haben sich zum Verein „Ofenholz“ zusammengeschlossen: eine Vermarktungsoffensive für Brennholz vom Bauernwald. Die Nachfrage ist jedenfalls groß, Neumitglieder werden gesucht und sind jederzeit willkommen.

Der Bedarf nach qualitativ hochwertigem trockenem Brennholz steigt. Vor allem in der Übergangszeit werden beispielsweise Kachel- oder Schwedenöfen gern als Zusatzheizung für behagliche Wärme am Abend genutzt und mit heimischem Holz befeuert. Einige findige Forstwirte aus Oberösterreich haben diesen Trend bereits frühzeitig, Anfang der 2000er-Jahre, erkannt und gründeten damals die Arbeitsgemeinschaft (ARGE) Ofenholz. 2011 übernahm Josef Wimmer aus Waldhausen im Strudengau die ARGE, sechs Jahre später gründete er als Obmann den Verein Ofenholz in Oberösterreich. Hintergrund war der gemeinsame Auftritt unter einer Marke, wie Wimmer erklärt: „Wir wollen, dass auch kleine Betriebe regional mehr Brennholz vermarkten können.“ Waren es anfangs 30 heimische Waldbauern aus dem Land ob der Enns, die Mitglieder beim Verein waren, so hat sich deren Zahl allein in Oberösterreich mit 70 mittlerweile mehr als verdoppelt. Inzwischen wurde das Erfolgskonzept auch auf andere Bundesländern ausgeweitet und das Ofenholz zu einer österreichweit bekannten Marke mit bundesweit mittlerweile 140 Mitgliedern. So gibt es heute in jedem Bundesland einen Ansprechpartner. Durch den Zusammenschluss der bäuerlichen Betriebe soll in Zukunft noch mehr Qualitäts-Ofenholz aus den heimischen Wäldern für die steigende Zahl an Kunden bereitgestellt werden.

Aktive Waldbewirtschaftung

Die Hauptarbeit eines Ofenholz-Bauern besteht vereinfacht aus aktiver Waldbewirtschaftung. „Bei Waldpflegemaßnahmen fällt immer ein gewisser Prozentsatz Brennholz an“, erzählt Wimmer. Anstatt daraus einfach Hackschnitzel zu machen, verarbeitet er es zu Ofenholz weiter. „Dadurch ist eine viel höhere Wertschöpfung möglich.“ Die Bereitstellung von qualitativ hochwertigem Ofenholz setzt eine sachgemäße Lagerung und Trocknung voraus. Hierfür eigne sich ein sonniger, gut durchlüfteter Standort ohne direktem Bodenkontakt. Verschiedene Holzarten sollten klar voneinander getrennt gelagert werden. „Ziel ist es, das Ofenholz so schnell wie möglich auf den für eine optimale Verbrennung notwendigen Wassergehalt von unter 20 Prozent zu trocknen“, so der Forstmeister.

Grundsätzlich ist nahezu jedes Laub- und auch Nadelholz als Ofenholz geeignet. Vorausgesetzt es ist trocken und gesund. Die einzelnen Holzsorten unterscheiden sich im Heizwert und Brennverhalten. Für das Heizen von Kachelöfen werde primär hartes Holz wie Buche, Ahorn, Esche, Eiche und Birke verwendet. „Buchenholz produziert viel Glut, erzeugt dadurch eine gleichmäßige, langanhaltende Wärme und hat ein faszinierendes Flammenbild, während die Birke den angenehmsten Geruch freigibt“, weiß Josef Wimmer. Ofenholz wird in verschiedene Stückgrößen mit einer Länge von 25, 33, 50 oder 100 cm aufbereitet und hat eine Seitenlänge von maximal 15 cm. Die Produzenten sorgen mit einem Gütesiegel dafür, dass beim Rohstoff Holz einheitliche Topqualität aus heimischer Herkunft angeboten wird. „Uns ist es einfach wichtig, dass die regionalen Kunden sich auf unsere Arbeit verlassen und unserem Produkt vertrauen können“, so Wimmer. Um den Holz-Transport für den Kunden möglichst einfach zu gestalten, wurde die patentierte Ofenholzbox entwickelt. In diesem Karton können 28 Kubikdezimeter Holz geschlichtet werden. Das „Premium-Produkt“ werde gerade im städtischen Gebiet sehr gut nachgefragt. Der gemeinsame Auftritt unter der Marke Ofenholz zeigt also Erfolg. Für heimisches Brennholz gibt es noch ausreichend Marktpotential. Waldbauern, die künftig professionell und regelmäßig Ofenholz erzeugen und vermarkten wollen, werden gesucht.

Quelle: Ofenholz
140 Ofenholz-Lieferanten gibt es mittlerweile österreichweit in allen Bundesländern.
Neumitglieder gesucht

„Derzeit können wir die große Nachfrage nach Ofenholz kaum decken. Wir kommen mit der Produktion von trockenem Holz kaum nach“, so der Obmann, „deshalb wollen wir uns flächendeckend aufstellen.“ Ziel sei es ein Ofenholz-Produzent in jeder dritten Gemeinde. Jedes Mitglied hat einen Jahresbeitrag von 50 Euro zu leisten. Hinzu kommen einmalig 150 Euro zur Finanzierung der Homepage. Ofenholz-Bauern können dort ihren Betrieb individuell präsentieren und ihr Produktsortiment samt Preise und Verfügbarkeit verwalten. Der Verein ist zudem auf Facebook und Instagram aktiv. Es zeigt sich also: Die Produktion und Vermarktung von Brennholz bietet zusätzliche Einkommensmöglichkeiten für bäuerliche Waldbesitzer.

www.ofenholz.at


So lagert man Scheitholz richtig:

  • Für einen effizienten Trocknungsprozess muss das Holz gespalten sein. Je kleiner gespalten, desto größer die Oberfläche, desto schneller die Trocknung. Ungespalten benötigt Holz bis zu zwei Jahre, um entsprechend zu trocknen.
  • Als Lagerorte eignen sich sonnige und windexponierte Flächen mit einem trockenen Untergrund auf Paletten oder Rundhölzer.
  • Zum Boden sollten mindestens 20 cm
    Abstand gehalten werden, damit das Holz nicht die Bodenfeuchte aufnehmen kann.
  • Gelagert werden soll frisch gespaltenes Holz nicht in geschlossenen Räumen und Kellern und keinesfalls auch komplett eingepackt in Plastikplanen. Es kann so nicht austrocknen und verstockt.
  • Nach der sommerlichen Trocknungsperiode sollte der Brennholzstapel umgehend mit einem Regenschutz abgedeckt werden.
  • Auch bei trocken gelagertem Holz kann der Heizwert der Scheite wegen natürlicher Abbauprozesse um bis zu 3 % pro Jahr sinken.

- Bildquellen -

  • Kartonlieferung: Ofenholz
  • Holzspalten: Ofenholz
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AUTORThomas Mursch-Edlmayr
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