“Eine aktuelle Studie zum volks- und regionalwirtschaftlichen Fußabdruck der Lebensmittelindustrie in Österreich (Wertschöpfungsanalyse) zeigt klar: Die Lebensmittelindustrie ist mit einem Bruttoproduktionswert von rund 16 Mrd. Euro bisher unterschätzter Champion bei der Wertschöpfung”, zeigt der Obmann des Fachverbands der Lebensmittelindustrie, Generaldirektor Johann Marihart, die Bedeutung der Lebensmittelindustrie als Rückgrat der österreichischen Volkswirtschaft auf.
Lebensmittelindustrie zählt zu den bedeutendsten Sektoren in Österreichs Wirtschaft
Die Lebensmittelindustrie zählt zu den größten Branchen Österreichs. Ihre rund 200 Unternehmen sichern mit 26.000 direkt Beschäftigten täglich die Versorgung von 8,6 Millionen Menschen mit Lebensmitteln. Zwei von drei in Österreich hergestellte Produkte werden in über 180 Länder exportiert.
Die direkten Effekte der Unternehmen aus der Lebensmittelindustrie sind doppelt so hoch wie bisher angenommen: Mit einem totalen Wertschöpfungsanteil von drei Prozent (%) und einem noch höheren Beschäftigungsanteil von 3,5 % zählt die Lebensmittelindustrie zu den bedeutendsten Sektoren der heimischen Wirtschaft. Das entspricht gut 10 % der industriellen Wertschöpfung Österreichs.
Die etwa 200 Unternehmen der Lebensmittelindustrie erwirtschafteten einen Bruttoproduktionswert von rund 16 Mrd. Euro. Berücksichtigt man auch die Effekte entlang der vorgelagerten Wertschöpfungskette und Einkommenseffekte, so beläuft sich die gesamte Bruttowertschöpfung, die in Österreich auf die Lebensmittelindustrie zurückgeführt werden kann, auf etwa 9,8 Mrd. Euro. Dies entspricht einem Anteil von exakt 3 Prozent.
Mit jedem in der österreichischen Lebensmittelindustrie erwirtschafteten Euro werden weitere 1,23 Euro in anderen Unternehmen an Wertschöpfung angeregt. Mit den knapp 10 Milliarden Euro Wertschöpfung ist der Gesamteffekt vergleichbar mit dem, was im Sektor der Finanzdienstleistungen (9,6 Mrd. Euro) oder in der Informations- und Kommunikationsbranche (9,9 Mrd. Euro) erwirtschaftet wird.
Jeder Arbeitsplatz in der Lebensmittelindustrie bewirkt die Schaffung oder Absicherung von weiteren knapp zwei Arbeitsplätzen in Österreich. Zum Vergleich: Der durchschnittliche Industrie-Multiplikator liegt bei 1,5 bis 1,8. Ein Grund dafür sind die langen Wertschöpfungsketten und die hohe Anzahl an Vorleistungen, die die Lebensmittelindustrie zu einem großen Teil aus Österreich bezieht. Dadurch fällt der Wertschöpfungsabfluss ins Ausland gering aus.
Für das Jahr 2017 wird das durch den wirtschaftlichen Beitrag der Lebensmittelindustrie generierte Steueraufkommen auf insgesamt 3,9 Mrd. Euro, davon 1,7 Mrd. Euro in der Lebensmittelindustrie selbst, geschätzt. Dies entspricht im Aufkommen der Mineralölsteuer (4,6 Mrd. Euro) oder den Sozialversicherungsbeiträgen der Selbständigen (3,4 Mrd. Euro).
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