Es ist keine Wende der Energiewende”, betonte Wirtschaftslandesrat Michael Strugl gleich zu Beginn der Präsentation der neuen Energiestrategie für Oberösterreich. Jedoch hätten die Veränderungen, die derzeit sowohl auf den Energiemärkten als auch im wirtschaftlichen Bereich stattfinden sowie die Erfahrungen aus der Vergangenheit eine Adaptierung notwendig gemacht. Auf den Klimaschutz werde dabei weiterhin ein großes Augenmerk gelegt. Zudem soll die Standortrelevanz der Energiepolitik stärker in den Vordergrund gerückt werden. Da Oberösterreich aufgrund der Wirtschaftsstruktur das energieintensivste Bundesland ist, sieht Strugl in der Energieeffizienz den Dreh- und Angelpunkt: ” Je intelligenter und effizienter wir mit Energie umgehen, desto erfolgreicher werden wir sein.” Der Anteil an erneuerbaren Energieträgern soll weiter gesteigert werden. Zudem sollen Versorgungssicherheit, Wettbewerbsfähigkeit, Forschung und Entwicklung sowie die Akzeptanz in der Bevölkerung vorangetrieben werden. “Entscheidend ist, wie viel Energie pro produzierter Einheit verbraucht wird”, erklärt der Wirtschaftslandesrat. Bis zum Jahr 2050 soll sich Oberösterreich als internationale Energie-Leitregion etabliert haben. Betreffend der aktuellen Thematik über die Nachfolgeregelung für Biomassekraftwerke und Biogasanlagen sieht Gerhard Dell, Energiebeauftragter des Landes OÖ, die Bundesregierung in der Verantwortung: “Derzeit gibt es intensive Verhandlungen. Ich persönlich bin nicht dafür, dass man jemanden ewig etwas zahlt, nur weil er es wirtschaftlich nicht schafft. Das werden wir uns nicht leisten können.”
Arbeitsschwerpunkte des Wirtschaftsressorts
Neben dieser Neuausrichtung der Enegiestrategie gab Strugl auch einen Ausblick auf die Arbeitsschwerpunkte des Wirtschaftsressorts: “Ziel der Wirtschaftspolitik des Landes OÖ ist auch im heurigen Jahr die Schaffung eines wachstums- und investitionsfreundlichen Klimas. Oberösterreich soll sich in den Top-Wirtschaftsregionen Europas nachhaltig etablieren”, unterstreicht Strugl. Um dieses Ziel zu erreichen wird ein Schwerpunkt auf das Projekt “Leitinitiative Digitalisierung” gelegt. In Summe stehen 2017 für diese Agenda 13 Millionen Euro zur Verfügung. “Die datengetriebene Wirtschaft wird darüber entscheiden, wie wettbewerbsfähig unser Bundesland in Zukunft sein wird. Daher soll Oberösterreich mit einem 20-Punkte-Plan fit für die digitale Zukunft gemacht werden”, kündigt Strugl an. Die Digitalisierung ermögliche neue Geschäftsmodelle und biete die Chance für mehr Beschäftigung. Dies führt zu einem weiteren Schwerpunkt im Wirtschaftsressort – der Arbeitsmarktpolitik. “Um als Wirtschaftsstandort weiterhin wettbewerbsfähig zu sein, braucht Oberösterreich genügend Fachkräfte. Aufgrund der demografischen Entwicklung setzen wir im Rahmen unserer aktiven Arbeitsmarktpolitik vor allem auf Qualifizierung, um die sich immer stärker werdende Fachkräfte-Lücke zu schließen”, erklärt Strugl. Deshalb werde der “Pakt für Arbeit und Qualifizierung” auch 2017 fortgesetzt. Dieser befinde sich bereits in der finalen Abstimmung und wird voraussichtlich im Februar unterzeichnet. Die Zielgruppen bleiben gleich: Jugendliche und junge Erwachsene, Frauen, Ältere, Migranten, Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen und am Rande des Arbeitsmarkts. In Summe wird das Arbeitsmarkt-Budget des Wirtschaftsressorts 2017 um 1,23 Millionen Euro auf 30,94 Millionen Euro aufgestockt.