„AT-Alert“ heißt das neue Warnsystem, das die Menschen in Österreich über das Mobiltelefon bei Gefahren zukünftig warnen soll. Bis zum 5. Oktober läuft planmäßig der Testbetrieb, erste reale Warnungen im Zusammenhang mit der aktuellen Katastrophe wurden bereits verschickt.
Österreich verfügt schon seit über dreißig Jahren über ein in allen Gemeinden vorhandenes Warn- und Alarmsystem mit rund 8.300 Zivilschutzsirenen. „AT-Alert“ ist laut Innenministerium als Ergänzung zu den Sirenen zu sehen. Ziel dieses neuen zusätzlichen Warnkanals sei es, im Anlassfall (wie etwa Naturgefahren und Austritt von gefährlichen Stoffen) möglichst viele betroffene Menschen direkt über ihr Mobiltelefon zu erreichen.
Auslösende Stellen sind bei “AT-Alert” die neun Landeswarnzentralen der Bundesländer und das Bundesministerium für Inneres. Erhalten sollen die Warnmeldungen dann jene Personen, die sich im Gefahrenbereich bzw. in den definierten Mobilfunkzellen aufhalten. Von letzteren soll es österreichweit rund 20.000 (A1, Magenta, Drei) geben.
“AT-Alert”-Meldungen umfassen verschiedene Warnstufen; grundsätzlich gibt es (abhängig vom Mobiltelefon):
• Notfallalarm
• Extreme Gefahr
• Erhebliche Gefahr
• Gefahreninformation
• Abgängige Personen
• Testwarnung
• Übungswarnung
Die höchste Warnstufe (Notfallalarm) kann nicht im Einstellungsmenü der Mobiltelefone eingesehen werden, ist standardmäßig eingeschaltet und kann nicht ausgeschaltet werden. Meldungen über diese Warnstufe kommen laut Innenministerium immer mit lautem Ton am Mobiltelefon an, auch wenn dieses auf leise geschaltet ist. Die anderen Warnstufen können über das Einstellungsmenü ein- oder ausgeschaltet werden (Android unter „Sicherheit und Notfall“; Apple/iPhone unter „Mitteilungen“).
“Grundsätzlich können Mobiltelefone (Android ab Betriebssystem-Version 11; iPhones ab Betriebssystem-Version iOS 17.4) jede Warnstufe empfangen. iPads werden nicht unterstützt. Apple Watch ab Series 4 (mit cellular capability) wird unterstützt. Ältere Geräte (2G/GSM-Netz) können nur die höchste Warnstufe (Notfallalarm) empfangen. Bei Android-Geräten ist es darüber hinaus erforderlich, eine aktuelle Version der Google Play-Applikation installiert zu haben”, ist auf der “AT-Alert”-Seite nachzulesen.
Seit 9.September werden bereits Test- und schon erste richtige Warnungen verschickt. Wann genau das neue System in regulären Betrieb geht, hängt von den Erfahrungen ab, die derzeit gesammelt werden. “Die Feldtests haben mit lokalen und regionalen Tests begonnen und werden vorerst bis zum 5. Oktober laufen, an dem auch die jährliche Sirenenprobe, bekannt als Zivilschutz-Probealarm, stattfindet”, so das Ministerium auf Anfrage der BauernZeitung.
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