Am Ende gab es lauter zufriedene Gesichter: Nach zwei Jahren intensiver Arbeit haben sich Landwirtschaftsministerium und 85 Organisationen auf die Österreichische Waldstrategie 2020+ geeinigt. “Die Ansprüche an den Wald steigen kontinuierlich, deshalb ist es heute wichtiger denn je, die richtigen Prioritäten zu setzen, um den vielfältigen Herausforderungen der Gegenwart und der Zukunft gerecht werden zu können. Die Österreichische Waldstrategie 2020+ ist ein Zukunftsprogramm für das Multitalent Wald”, betonte Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter, der gemeinsam mit FHP-Vorsitzendem Rudolf Rosenstatter und dem Präsidenten des Umweltdachverbandes, Franz Maier, vergangenen Donnerstag die Strategie in Wien präsentierte.
Vielfältige Aufgaben
In der Strategie werden die vielfältigen Aufgaben des Waldes in sieben speziellen Handlungsfeldern abgedeckt. Dazu zählen Klimawandel und Klimaschutz, Wald- und Artenschutz, Einkommenssicherheit, Bereitstellung des erneuerbaren Rohstoffes Holz, Bioökonomie, Schutz vor Naturgefahren, die Nutzung des Waldes für Freizeitaktivitäten aber auch Wissenschaft und Forschung.
Arbeit für 300.000 Menschen
50 Prozent der Fläche Österreichs sind mit Wald bedeckt. In der österreichischen Forst- und Holzwirtschaft arbeiten 300.000 Menschen, die einen Produktionswert von jährlich rund zwölf Mrd. Euro erwirtschaften. Damit ist dieser Sektor nach dem Tourismus der zweitwichtigste Wirtschaftszweig in Österreich. “Um die enorme Wirtschaftsleistung des Forst- und Holzsektors weiter aufrechterhalten zu können, ist ein partnerschaftlicher und verständnisvoller Umgang zwischen allen Nutzern des Waldes essenziell. Mit der österreichischen Waldstrategie ist nicht nur ein wesentlicher Schritt in diese Richtung gegangen worden, sondern auch ein Brückenschlag zwischen Holzmobilisierung, Waldschutz und den Ansprüchen der Freizeitgesellschaft gelungen”, sagte Rosenstatter. Maier zeigte sich zufrieden, dass die Strategie ein klares Bekenntnis zum Schutz von Natur und Biodiversität enthalte: “Eine ,forcierte Holznutzung nur im naturverträglichen Ausmaß‘ war uns ebenso wichtig wie die Anerkennung der Rolle von Natura 2000 auch im Wald.”