Nein zu TTIP auf Kosten von Qualität

Landesagrarreferenten nehmen eine einheitliche Position gegen TTIP ein.

Bei der außerordentlichen Landesagrarreferentenkonferenz am Dienstag vergangener Woche in Wien haben sich die Ländervertreter auf Initiative von Vorarlbergs LR Erich Schwärzler einstimmig gegen das geplante transatlantische Freihandelsabkommen TTIP in der vorliegenden Form ausgesprochen. “Im Hinblick auf die drohenden irreversiblen Folgen und immensen Schäden für Österreich und damit auch für Vorarlberg dürfen die Themen Landwirtschaft, Natur und Lebensmittelwirtschaft auf Grundlage des derzeit vorliegenden TTIP-Verhandlungsstandes nicht aufgegeben werden”, betonte Schwärzler. Nötigenfalls seien diese Themenbereiche – wie auch von LH Markus Wallner gefordert – aus dem Abkommen herauszunehmen. Die Agrarvertreter der Länder sagen klar Nein zu “Gentechnik-Lebensmitteln” durch die Hintertür sowie zu Hormonfleisch und Produkten aus Agrarfabriken mit intensivem Antibiotika-Einsatz. Zudem stellen sie sich gegen eine unkontrollierte Vermehrung von Pestiziden und Gesundheitsgefährdungen der Konsumentinnen und Konsumenten. “Wir haben einen hohen Standard im Bereich der Landwirtschaft, der Natur und der Lebensmittel, welcher nicht auf dem ‚Altar‘ des Marktes und des Wettbewerbes geopfert werden darf. Hart erarbeitete regionale Herkunfts-, Qualitäts- und Gütesiegelprogramme, wie sie insbesondere der Landwirtschaftsstrategie ‚Ökoland Vorarlberg – regional und fair‘ zugrunde liegen, dürfen nicht den Weltmarktinteressen unterliegen”, so Schwärzler, der es begrüßt, dass Spar-Chef Gerhard Drexel die Länder-Initiative unterstützt, weil auch in Zukunft im Lebensmittelhandel Platz für Regionalprodukte sein muss und nicht die Weltmarkt-Billigprodukte die Regale besetzen dürfen. Schwärzler zeigt sich erfreut, dass die Landesagrarreferenten mit ihrem einstimmigen Beschluss eine klare Position gegen TTIP einnehmen – auch als Auftrag an die Bundesregierung, die berechtigten Sorgen und Interessen der Bevölkerung und die Wahrung der Schöpfung in den zuständigen Gremien in Brüssel mit aller Deutlichkeit zu vertreten und keine faulen Kompromisse einzugehen.

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