LR Benger: Wir lassen die Bauern nicht im Stich

Die Scheeschäden in der Kärntner Landwirtschaft betragen rund fünf Mio. Euro. Bund, Land und Versicherung arbeiten zusammen, um Ernteausfälle abzugelten.

Alleine im Ackerbau sind in Kärnten rund 3000 Hektar betroffen. Auch die Rapsblüten sind durch den Frost beschädigt. ©Agrarfoto.com
Alleine im Ackerbau sind in Kärnten rund 3000 Hektar betroffen. Auch die Rapsblüten sind durch den Frost beschädigt. ©Agrarfoto.com
Was unter freiem Himmel wächst, ist jeder Witterung ausgesetzt, und unsere Bäuerinnen und Bauern, ihr Ertrag, ihre Einkommen, ihre Existenzen sind von dieser Witterung abhängig”, sagte Agrarlandesrat Christian Benger anlässlich des Wintereinbruchs, der in Kärnten massive Schäden in der Landwirtschaft verursacht hat.
Die Erhebungen der Schäden haben ein Kärnten vorerst ein Ausmaß von fünf Mio. Euro ergeben. Betroffen ist eine Fläche von rund 3500 Hektar, wo es Ausfälle meist bis zu 100 Prozent (%) gibt. Im Forst laufen die Erhebungen noch. Rund 30 Experten der Kärntner Hagelversicherung, der Landwirtschaftskammer und der Landesforstdirektion sind unterwegs in Kärnten, um Schäden festzustellen.
Der Agrarlandesrat stellte die unterschiedlichen Bereiche vor, die für Ernteausfälle herangezogen werden: Hagelversicherung, Katastrophenfonds des Bundes, Kärntner Nothilfswerk.
Es gibt versicherte Schäden – die Versicherung zahlt, 50 % der Prämie zahlen Bund und Land – 85 % der Flächen in Kärnten sind durchversichert.
Weiters gibt es unversicherbare Schäden, z. B. für Äpfel, Birnen. Eine Versicherung war bis dato nicht möglich, weil es den Bedarf nicht gab, gab es auch kein Versicherungsangebot. Erst mit der Novelle, die vor dem Schneefall im Ministerrat beschlossen worden ist, gilt die Versicherung. “Bis sie in Kraft tritt, wird der Katastrophenfonds des Bundes wohl bis zu 100 % der Schäden abgelten”, berichtet Benger.
Und dann gibt es noch unversicherte Schäden. Das heißt, es gibt eine Versicherung, aber die Landwirte haben sie nicht abgeschlossen. “Wir können die Betroffenen in ihrer Existenzbedrohung aber nicht alleine lassen. Auch hier wird der Katastrophenfonds des Bundes einspringen, wenn auch nicht zu 100 %”, so Benger.
Er appelliere daher an die Landwirte: “Versichern, was zu versichern geht. Prävention ist immer günstiger als der Schadensfall, denn dieser verhindert Ernten und Einkommen oft auf Jahre”, weist Benger hin.
In Kärnten werde man die Maßnahmen des Bundes kofinanzieren, die entsprechenden Beschlüsse werden in den nächsten Regierungssitzungen getroffen werden.
Für die Hagelversicherung, die auch für Frost, Sturm, Hagel, Dürre und Hochwasser gilt und gelten wird, wendet das Land 1,56 Mio. Euro auf.

Schäden – Details

Hauptkulturen Äpfel/Birnen
Intensiv 30 Hektar (ha) Anbaufläche Erdbeeren 70 ha Anbaufläche (70 Fußball-Felder)
Wein
100 ha Anbaufläche
Spargel
50 ha Anbaufläche Schädigung Grünspargel zu 100 %, weil er an der Oberfläche ist. Weißspargel unter der Erde ist nicht betroffen.
Ackerbau
3000 Hektar – Bei Winterkulturen, wie Wintergerste, Winterroggen Schädigung durch den Schneedruck – die Ähren können sich nicht mehr ausbilden. Rapsblüten sind durch Frost beschädigt.
Forst
Schäden werden gerade eruiert, in einzelnen Bezirken bis zu einer Höhe von 800 Metern. Regionaler Schwerpunkt ist entlang der Drau im Rosental. Vor allem in Unterkärnten sind bis zu 80 % des Laubholzes beschädigt. Gartenbau/Baumschulen Die Frostschäden halten sich im Rahmen, sie liegen bei ca. 30.000 Euro in ganz Kärnten.

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