Nationalratswahl 2024: Tiroler VP trotz Verlust auf Platz eins, Blaue holen auf

Die Nationalratswahl 2024 ist geschlagen. Das Ergebnis gibt der FPÖ Aufwind. Zwar wurde die ÖVP enttäuscht, die Landwirtschaft sollte dennoch respektabel vertreten werden können.

Zwar ganz vorne, aber mit Verlusten: Der Wahlsonntag brachte für die Volkspartei ein Ergebnis von 31,04 Prozent.

Das vorläufige Tiroler Ergebnis der Nationalratswahl am Sonntag vergangener Woche: Die ÖVP liegt bei 31,04 Prozent (2019: 45,81 Prozent), die FPÖ holt sich 28,75 Prozent (2019: 14,69 Prozent) und die SPÖ 15,35 Prozent (2019: 13,02 Prozent) der Stimmen. Mit 10,59 Prozent rücken auch die NEOS (2019: 8,86 Prozent) und GRÜNE mit 8,10 Prozent (2019: 14,71) in den Nationalrat ein. Die Kleinparteien BIER, KPÖ, LMP, KEINE, MFG und GAZA scheiterten in Tirol an der Vier-Prozent-Hürde.

Die Wahlbeteiligung lag bei 74,14 Prozent, damit sind 2,3 Prozent mehr Stimmen als 2019 eingegangen (Stand zu Redaktionsschluss am Dienstag, 12 Uhr).

Vorzugsstimmen für
die Landwirtschaft

Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig hat im kleinsten österreichischen Wahlkreis (Osttirol) bei 11.560 ÖVP-Stimmen 6.494 Vorzugsstimmen (56,17 Prozent der VP-Stimmen) erreicht. Zusätzlich hat er in Tirol auf der Landesliste 5.585 Vorzugsstimmen sowie in Tirol auf der Bundesliste 5.916 Vorzugsstimmen erhalten. Insgesamt beläuft sich sein Ergebnis auf 17.995 Vorzugsstimmen. Die Vorzugsstimmen auf der Bundesliste aus den anderen Bundesländern sind noch nicht inkludiert.

Landwirtschaftskammerpräsident Josef Hechenberger hat in seinem Regionalwahlkreis Unterland 10.175 Vorzugsstimmen bei 30.346 VP-Stimmen gesammelt – damit entfielen 33,5 Prozent der Stimmen an ihn.

Ernste Reaktionen
der Landesspitzen

Tirols Landeshauptmann Anton Mattle steht dem Wahlergebnis seiner Partei  nüchtern gegenüber: „Das Ergebnis für die Volkspartei ist enttäuschend. Karl Nehammer hat die Partei bei rund 20 Prozent übernommen und den Abwärtstrend in den Umfragen gestoppt. Für Platz eins hat es für die ÖVP auf Bundesebene – im Gegensatz zu Tirol – aber nicht gereicht.“

Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig, der als Spitzenkandidat der Tiroler Volkspartei angetreten ist, erklärt: „Ich möchte mich zuallererst bei allen Wählerinnen und Wählern für ihr Vertrauen bedanken. Danke auch an alle Wahlbeisitzerinnen und -beisitzer, an alle Unterstützerinnen und Unterstützer, die in den letzten Wochen und Monaten gelaufen sind und gemeinsam für ein gutes Ergebnis für die Volkspartei gekämpft haben! Wir waren die vergangenen Wochen und Tage rund um die Uhr im Einsatz. Wir haben aufgeholt – für das Überholen und den ersten Platz hat es leider nicht gereicht. Wir haben in Tirol eines der besten ÖVP-Bundesländerergebnisse und auch im Bund ein deutlich besseres Ergebnis, als uns die Umfragen noch vor einigen Monaten prophezeit haben. Jetzt gilt es, genau hinzuschauen, warum Radikalisierte mehr Stimmen bekommen als wir, die die Kraft der Mitte und der Vernunft vertreten. Haltung zeigen, Probleme lösen und nicht davon leben – das ist kein Parteislogan, das ist Identität der Volkspartei. Unser Anspruch ist es, die Menschen noch mehr davon zu überzeugen. Es ist wichtig für seine Werte einzustehen, zu kämpfen und zu überzeugen. Wir als Volkspartei werden weiterhin dazu stehen, was wir vor der Wahl versprochen haben.“

Zwölf Tiroler schaffen den Einzug in den Nationalrat

Nach aktuellem Stand wird Tirol mit zwölf Vertreterinnen und Vertretern im Nationalrat präsent sein. 183 Sitze gibt es insgesamt. Je vier Mandate gehen voraussichtlich an die Tiroler Volkspartei (-2) und die FPÖ (+2), die SPÖ wird mit zwei Mandaten vertreten sein (+1) und es wird auch jeweils einen Sitz für die NEOS (0) und GRÜNE (-1) geben.

ÖVP:

  • Norbert Totschnig, Landesliste und Wahlkreis Osttirol
  • Margreth Falkner, Landesliste und Wahlkreis Oberland
  • Josef Hechenberger, Wahlkreis Unterland
  • Klaus Mair, Wahlkreis Innsbruck-Land/Schwaz

 FPÖ:

  • Christoph Steiner
  • Barbara Kolm
  • Peter Wurm
  • Christopher Ranzmaier

SPÖ: 

  • Selma Yildirim
  • Bernhard Höfler

GRÜNE:

  • Barbara Neßler

NEOS:

  • Dominik Oberhofer

Bäuerliche Mandate
und Vorzugsstimmen

„Mit Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig und Landwirtschaftskammerpräsident Josef Hechenberger werden die Tiroler Bauern weiterhin durch zwei erfahrene bäuerliche Kandidaten mit Expertise in der Land- und Forstwirtschaft im Nationalrat vertreten werden“, meint LH-Stv. Josef Geisler. 

Der Bauernbundobmann bedankt sich für das Engagement der Wahlkämpfenden: „Zahlreiche Vorzugsstimmen (VZS) und Stimmen für die ÖVP konnten  weitere bäuerliche Kandidaten wie z. B. Markus Rid (907 VZS) und Jaqueline Traxl (160 VZS) im Wahlkreis Oberland, Daniel Nairz (3.419 VZS) und Gabriel Fender (245 VZS) im Wahlkreis Innsbruck-Land/Schwaz, Bettina Aufhammer-Straif (208 VZS) im Wahlkreis Unterland sowie Antonia Hirn (51 VZS) im Wahlkreis Osttirol gewinnen. Jede bäuerliche Stimme, jeder Kandidat und jeder Wähler, ist wichtig, um die heimische Land- und Forstwirtschaft zu sichern. Danke für euer Engagement!“

- Bildquellen -

  • Gruppenbild: Tiroler Volkspartei
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AUTORred. HP
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