Mobbing: Wenn Kinder schikaniert werden

Wo Menschen aufeinandertreffen, kann es durchaus zu Konflikten kommen. Gerät ein Konflikt außer Kontrolle und eine Person wird regelrecht schikaniert, hat man es vermutlich mit Mobbing zu tun.

Das subjektive Empfinden des Mobbingopfers ist ebenso individuell wie die Auswirkungen. Die Folgen reichen von Depressionen über Aggressionen bis hin zu massiven Ängsten. ©Wodicka
Das subjektive Empfinden des Mobbingopfers ist ebenso individuell wie die Auswirkungen. Die Folgen reichen von Depressionen über Aggressionen bis hin zu massiven Ängsten. ©Wodicka
Normale Reibereien unterscheiden sich von Mobbing durch die Intensität, die Häufigkeit, die Dauer und ein Machtgefälle. Man spricht von Mobbing, wenn eine Person über einen längeren Zeitraum systematisch und regelmäßig schwerwiegenden feindseligen Handlungen durch eine überlegene Gruppe oder eine Einzelperson ausgesetzt ist. Die klassischen Mobbing-Milieus sind Arbeitsplatz und Schule. Traurig, aber wahr, jeder zehnte Schüler wird gemobbt. Mobbing hat weitreichende Folgen: Psychische Probleme, wie etwa Depressionen, Aggressionen, ein geringer Selbstwert oder Ängste sind keine Seltenheit. Mobbing kann aber auch psychosomatische Krankheiten wie Bauchschmerzen, Kopfschmerzen oder Schlafstörungen nach sich ziehen.

Hilfestellung

Besteht ein Mobbing-Verdacht, sollten Eltern ihr Kind behutsam, aber beharrlich darauf ansprechen. Bestätigt sich die Vermutung, ist es ratsam, auf dreierlei Ebenen Unterstützung anzubieten, nämlich Hilfe von außen hinzuzuziehen, Vermeidungsstrategien zu erarbeiten sowie einen Ausgleich zu schaffen. Egal, welche Schritte Sie einleiten, der Eindruck, dass das Kind bisher etwas falsch gemacht hat und daher durch eigenes Verschulden zum Mobbing-opfer wurde, muss unbedingt vermieden werden.Die Schule entzieht sich zu großen Teilen dem elterlichen Einflussbereich, daher sollte in einem Mobbing-Fall unbedingt Kontakt zu Lehrkräften aufgenommen werden. Im Idealfall gelingt es, etwaige Gründe für das Mobbing aufzudecken und zu beheben. Außerdem kann und sollte die zuständige schulpsychologische Beratungsstelle kontaktiert werden. Nähere Informationen finden Sie unter www.schulpsychologie.at In manchen Fällen ist es sinnvoll, die Eltern der/des Mobbing-Täter/-s anzusprechen und um Kooperation zu bitten. Dabei ist es wichtig, auf Vorwürfe zu verzichten und sachlich zu argumentieren. Zusätzlich können Eltern mit dem Kind gemeinsam Vermeidungsstrategien erarbeiten, welche die Mobbing-Attacken verhindern oder zumindest abschwächen. Mobbing bedeutet für viele Kinder starken psychischen Stress, der gezielt ausgeglichen werden muss. Das beginnt damit, das Kind ernst zu nehmen und mit ihm über die Problematik zu sprechen. Zusätzlich sollte der bei Mobbingopfern oft empfindlich verletzte Selbstwert aktiv wieder aufgebaut werden. Leidet ein Kind stark unter den Mobbing-Attacken, kann eine Psychotherapie weiterhelfen. Manchmal nimmt das Mobbing – trotz elterlicher Unterstützung – einfach kein Ende. In diesem Fall ist es keine Schande, einen Schul- oder Klassenwechsel zu erwägen. Ein solcher Schritt soll am besten mit dem Kind und der Lehrkraft gemeinsam ausführlich besprochen werden.

Warnsignale: Hellhörig werden, wenn ein Kind:

– plötzlich ungern in die Schule geht oder die Schule schwänzt,
– häufig über Kopf- oder Bauchschmerzen klagt,
– ungewöhnlich nervös ist,
– unter Schlafstörungen und/oder Albträumen leidet,
– in seinen schulischen Leistungen rapide absinkt,
– regelmäöig Geld “verliert”,
– lustlos und traurig wirkt.

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