Exakt 7.817 kg Milch je Kuh haben die heimischen Milchbauern im Durschnitt aller Kontrollkühe bzw. über alle Rassen gemolken, so das Ergebnis des per 30. September abgelaufenen Kontrolljahres 2020/21.
Bemerkenswert ist, dass das Ergebnis nach Jahrzehnten steigender Durchschnittleistungen erstmals wieder rückläufig ist. Im Vergleich zum Vorjahr hat die Milchleistung im Mittel um 79 kg je Kuh und Jahr (–1,0 %) abgenommen. Der Fettgehalt der ermolkenen Milch betrug im Mittel 4,16 % (+0,02 %-punkte), der Eiweißgehalt blieb konstant auf 3,34 %.
Umwelteinflüsse wirkten bremsend
Als Gründe für die rückläufige Milchleistung nennt die Rinderzucht Austria:
- regional unterschiedliche Niederschlagsmengen,
- teilweise anhaltende Trockenperioden und in weiterer Folge auch
- gestiegene Kraftfutterpreise.
Allerdings betont die Rinderzucht Austria auch, dass der genetische Zuchtfortschritt weiterhin gegeben sei, bremsend haben im zurückliegenden Jahr die Umwelteinflüsse gewirkt.
Weniger Betriebe, mehr Kühe
In Summe liegen der Auswertung die Kontrollbefunde von 435.426 Milchkühen unter Leistungsprüfung zugrunde. Das sind knapp 84 % von insgesamt 521.000 Milchkühen in Österreich. In Summe standen 18.435 Betriebe unter Leistungsprüfung. Während sich die Zahl der kontrollierten Kühe gegenüber dem Vorjahr um 1,8 % erhöht hat, ging die Anzahl der Betriebe um 311 bzw. 1,7 % zurück. Dies entspreche dem seit Jahren anhaltenden Strukturwandel in der heimischen Rinder und Milchwirtschaft, so die Rinderzucht Austria.
Die meisten Kühe stehen mit 131.000 Stk. in Oberösterreich, gefolgt von Niederösterreich mit 87.000 Stk. und der Steiermark mit 66.000 Kühen. Ein Viertel aller Betriebe, insgesamt 4.600 oder 24,8 %, liegt alleine in Tirol, gehalten wird hier allerdings nur ein Achtel (13 %) aller Kühe.
Höchste Milchleistung im Burgenland
Bei der Auswertung der Ergebnisse nach Bundesländern zeigen sich deutliche Unterschiede. Die höchsten Leistungen wurden mit 9.168 kg Milch pro Kuh auch diesmal wieder auf den burgenländischen Betrieben gemessen. Entgegen dem sonst rückläufigen Leistungsrend erzielten die burgenländischen Milchkuhherden ein Leistungsplus von 124 kg Milch.
Die durchschnittliche Herdengröße auf den kontrollierten Betrieben ist von 22,8 auf 23,6 Kühe leicht angestiegen. Mit fast 43 Kühen je Betrieb sind im Burgenland auch die größten Milchkuhherden zu finden, die kleinsten Strukturen weisen die Tiroler Betriebe mit zwölf Kühen je Betrieb auf.
- Bildquellen -
- W MLK 2021 Jahre: Rinderzucht Austria / Kalcher
- W MLK 2021 Rassen: Rinderzucht Austria / Kalcher
- W Melkroboter Agrarfoto: agrarfoto.com