Der „Tag der Ressortforschung“ des Landwirtschaftsministeriums stand heuer unter dem Motto „Nehmen wir unsere Zukunft in die Hand!“ Dabei wurde aufgezeigt, was die agrarische Forschung zu erneuerbaren Ressourcen und Klimaschutz beitragen kann.
Forschung und Entwicklung gewinnen angesichts des Klimawandels, der Energiewende und der digitalen Transformation zunehmend an Bedeutung – auch hinsichtlich der in den Fokus rückenden Versorgungssicherheit. Immer längere Trockenphasen führen deutlich vor Augen, welche Herausforderungen uns in den nächsten Jahren erwarten könnten. „Erneuerbare Ressourcen nutzen, schützen und fördern“ sei ein Gebot der Stunde, betonte Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig beim „Tag der Ressortforschung“ seines Ministeriums. „Die Wissenschaft ist auch beim Klimawandel unser wichtigster Partner und unsere größte Chance. Deshalb stellen wir zwei Millionen Euro für konkrete Forschungsprojekte im Bereich erneuerbare Ressourcen und Klimawandel zur Verfügung“, kündigte der Minister an.
Wissenschaft trifft Praxis
Das Landwirtschaftsministerium bot mit der Veranstaltung in der Wiener Urania erneut eine Plattform, um den Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis zu fördern und praxisnahe Forschungsprojekte anzustoßen. Zudem standen spannende Impulsreferate auf dem Programm. Wissenschaftskommunikator Florian Frei-stetter etwa setzte sich mit der hierzulande besonders ausgeprägten Problematik der Wissenschaftsskepsis auseinander. Seine Analyse: „Die Klimakrise ist umfassend und global. Sie hat Auswirkungen auf alle und alles und wird ohne Zweifel unser Handeln und unseren Alltag in den nächsten Jahrzehnten in sämtlichen Bereichen bestimmen. Darum ist es nötig, dass möglichst viele Menschen über das Klima und die Wissenschaft hinter der Klimakrise Bescheid wissen.“
Aus Sicht der Bio-Bäuerin und Landwirtschaftslehrerin Maria Hutter müsse Forschung möglichst praxisnah sein, damit deren Ergebnisse auch rasch Anwendung auf den bäuerlichen Betrieben finden. Zudem verwies sie auf die Chancen der heimischen, nachhaltigen Produktion: Dabei liege Regionalität in jedermanns Hand. Jeder Einkaufszettel sei ein Wahlzettel, welche Art von Landwirtschaft man unterstützen möchte. Hutter: „Hoffentlich die österreichische, die weitgehend ressourcenschonend arbeitet und nachvollziehbare Qualitätsstandards aufweist – ökologisch und sozial.“
Zum intensiven Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis kam es bei vier Workshops zu klimafitter Land- und Forstwirtschaft oder auch Wassermanagement, auch um Ideen für konkrete Forschungsfragen sowie Projekte zu identifizieren. Entsprechende Projekte können bis 15. August auf der Forschungsplattform des Ministeriums eingereicht werden. www.dafne.at
BML-Forschung: Vor einem Jahr war der „Tag der Ressortforschung“ der Versorgungs- und Ernährungssicherung gewidmet. 3 Mio. Euro standen dafür zur Verfügung. Mit dem aktuellen Call zu erneuerbaren Ressourcen und Klimawandel umfasst die Forschungsoffensive des Landwirtschaftsministeriums insgesamt 5 Mio. Euro. Das BML betreibt und unterstützt Forschung in seinem gesamten Kompetenzbereich. Eine zentrale Rolle spielt die Arbeit ihrer insgesamt neun forschungsaktiven Dienststellen, die mit Partnerinstitutionen aus dem In- und Ausland zusammenarbeiten. Dazu kommen Forschungsaufträge an externe Partner und die Beteiligung an nationalen und europäischen Forschungsprogrammen.
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- GlimGrass: HBLFA Raumberg-Gumpenstein, Sonja Keiblinger