“Als Tourismus- und Agrarlandesrat verstehe ich die Position sämtlicher Almwirtschaftsverbände von Österreich, der Schweiz, Frankreich, Bayern, Slowenien und Südtirol. Ansiedelungen von Bär, Wolf und Luchs sorgen für massive Konflikte mit der Land- und Almwirtschaft, mit Siedlungsräumen und dem Tourismus”, sagt Kärntens Agrar- und Tourismuslandesrat Christian Benger. Grund ist die vorliegende Stellungnahme zum “Fitness-Check” der EU FFH-Richtlinie (RL 92/43/EW) der oben genannten Länder, die im Rahmen der Internationalen Alpwirtschaftstagung 2016 in Slowenien von allen teilnehmenden Verantwortlichen unterschrieben wurde. Die Petition ist klar: Die Verbände fordern die Herabsetzung des Schutzstatus von Großraubwild in der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie und die Möglichkeit einer Regulierung der Populationen durch den Menschen.
Mensch lebt von Bewirtschaftung
Aufgrund strenger Artenschutzgesetze (FFH-Richtlinie) und aktiver Wiederansiedelungsprojekte sind im Alpenraum Bestände von Bär, Wolf und Luchs zu finden. Immerhin handle es sich laut Benger bei besagten Tieren um Großraubwild, immer wiederkehrende Vorfälle gerissener Tiere oder sogar Konflikte mit Menschen seien ein Beleg dafür, dass der Schutzstatus bzw. die Rückkehr von Bär, Wolf und Luchs nicht unbedenklich sind. Am Papier hätten in Österreich 39 Wolfsrudel Platz. “Die verständliche Forderung der Almwirtschaftsorganisationen, den Schutzstatus herabzusetzen und die Möglichkeit einer Regulierung der Populationen durch den Menschen müssen diskutiert werden dürfen. Wir alle leben von Bewirtschaftung und Wirtschaft. Unter-Schutz-Stellungen gut und schön, aber unser Leben hat sich gegenüber vor 200 Jahren verändert und damit auch die Nutzung des Kultur- und Naturraumes”, fasst Benger zusammen.So sei laut Benger nicht der gesamte Alpenbogen dazu geeignet, flächendeckend Wolfspopulationen aufzunehmen. “Es müssen in Zukunft zum Schutz der Alm- und Weidewirtschaft, zum Schutz der Existenzen und zum Schutz der Erholungssuchenden großraubtierfreie Zonen eingeführt werden”, unterstützt Benger die Forderung der Almwirtschaftsvereine.