Ein Bild eines Bauern bei der Gülleausbringung mit dem Titel “Überdüngung”. Österreichs Landwirtschaft als intensive Produktion, die scheinbar nur mit Pestiziden den Ertrag sichert. Eine Tierhaltung, die nach höchstmöglichem Gewinn strebt und nicht artgerecht ist. Solche und ähnliche Bilder werden teilweise in Schulbüchern vermittelt.
Schulbücher auf Objektivität überprüfen
Kinder und Jugendliche haben vielfach wenig Wissen über die Landwirtschaft und lernen sie nur über die Schulbücher kennen. Wenn dann genau dort ein verzerrtes oder falsches Bild der landwirtschaftlichen Produktion vermittelt wird, prägt das die Schüler in ihrer Einstellung zur Landwirtschaft. Der Bauernbund hat deshalb in der gestern stattgefundenen Landwirtschaftskammer-Vollversammlung einen Antrag eingebracht, der die realistische Darstellung der österreichischen Land-, Forst- und Ernährungswirtschaft in Schulbüchern zum Ziel hat. Konkret wird das Bildungsministerium aufgefordert, neu aufzulegende Schulbücher auf Objektivität und Aktualität zu überprüfen. Begutachtet soll es von einer sozialpartnerschaftlich besetzten Fachkommission werden. “Im Schulalter wird der Grundstein für die Ausbildung der Kinder und Jugendlichen gelegt”, sagt BB-Direktorin Maria Sauer: “Gerade hier müssen wir uns verstärkt dafür einsetzen, dass den Schülerinnen und Schülern unsere Landwirtschaft so gezeigt wird, wie sie wirklich ist.”
Lebensmittelmarketing und Bibermanagement
Auch zu weiteren Themen hat der Bauernbund im Rahmen der Vollversammlung Anträge eingebracht:
- Marketing von landwirtschaftlichen Erzeugnissen: Gerade in Zeiten der Preiskrise ist Bewusstseinsbildung bei den Konsumenten wichtig. Die Agrarmarkt Austria Marketing trägt wesentlich dazu bei, die heimischen bäuerlichen Produkte auf dem Markt zu positionieren. Der Bauernbund fordert daher die AMA Marketing auf, die positive Bewerbung österreichischer Agrarprodukte zu intensivieren. Ebenso wird der Landwirtschaftsminister aufgefordert, seine Bemühungen um die positive Bewerbung österreichischer Agrarprodukte im In- und Ausland fortzusetzen.
- Effektives Bibermanagement: Der Bauernbund fordert in einem Antrag Naturschutzlandesrat Manfred Haimbuchner auf, den oö. Bibermanagementplan derart anzupassen, um grööere Schäden für die Landwirtschaft, aber auch Gefährdungen für die Bevölkerung zu verhindern.
- Beste statt billigste Lebensmittel: Die Verankerung des “Best- statt Billigstbieterprinzips” wurde 2015 auf Druck des Bauernbundes auf Bundesebene geschaffen. Der OÖ. Bauernbund fordert nun, dass auch in öffentlichen Küchen in Oberösterreich dieses Prinzip rasch zur Anwendung kommt.