Der Literaturwettbewerb 2016 widmete sich einem brandaktuellen Thema: “Fremd”. Dementsprechend beachtlich war die Resonanz: Knapp 500 literarische Werke wurden beim diesjährigen Preisausschreiben eingereicht, welches Forum Land traditionellerweise gemeinsam mit den NÖ Nachrichten und der ORF-Sendereihe “Land und Leute” herausgibt.
Werke zeigten Faszination des “Fremden”
“Wer, was ist fremd und wie lange? Wie damit umgehen? Abwehr? Angst? Neugier? Offenheit? Fremd, also nicht vertraut, unbekannt sind uns in mancher Hinsicht auch Menschen, die uns nahe stehen, fremd sind wir zuweilen auch uns selbst und die Heimat kann unvermutet zur Fremde werden – wie die Fremde zur Heimat”, fasste Jury-Vorsitzender Autor Alfred Komarek seine Gedanken zum Thema zusammen.
Am 4. August trat die Jury mit Literaturpreis-Initiator Professor Paul Gruber, Sabine Daxberger (ORF), Michael Garschall (Intendant operklosterneuburg und Herbsttage Blinden-markt), Thomas Jorda (NÖN), Schriftsteller Alfred Komarek, Romana Mayrhofer (Pädagogin am Francisco-Josephinum), Christina Meister (ORF NÖ) und Elisabeth Schwameis (Landesbauernrätin) zusammen.
Hinter verschlossenen Türen wurden die von rund 250 Autoren aus ganz Österreich und Deutschland eingereichten Werke mehrere Stunden lang gesichtet und teils kontroversiell diskutiert. Die Entscheidung fiel ob der hohen Zahl an bemerkenswerten Texten nicht leicht. Schließlich konnte Autor Alfred Komarek die Jury zu einem gemeinsamen Ergebnis führen. Die Gewinner in den Kategorien Lyrik, Kurzgeschichten und Junge Autoren (unter 30-Jährige) standen fest.
Über den ersten Preis in der Kategorie Prosa darf sich Karin Seidner aus Perchtoldsdorf freuen. Sie konnte mit ihrer Erzählung “Fremd.Artig” überzeugen.
Der erste Platz in der Kategorie Lyrik ging an Harald Vogl. Der 1966 geborene Amstettner brachte das Thema “Fremd” in seinem Gedicht “Hinter den Städten” kurz und prägnant auf den Punkt. Ebenfalls eine Niederösterreicherin machte in der Kategorie “Junge Autoren” das Rennen. Die 19-jährige Jasmin Schmid aus Pottenstein thematisiert in ihrer Erzählung “Sichtbar wie der Wind” das Fremdsein als Autist. “Die Faszination am Fremden wird in den Werken mit all seinen Facetten gezeigt”, so der Tenor der Jury. Es geht um Fremdheit in sich selbst und gegenüber anderen, Fremdheit zwischen Mann und Frau, Fremdheit durch Krankheit oder Verlust eines geliebten Menschen. Ebenfalls im Fokus stehen Zugezogene und Wegziehende, Vorurteile und die Angst vor dem Fremden. Die ganze Bandbreite der “Fremdheit” wird in einem Buch verpackt: Der neue Sammelband “Fremd” wird am 26. September vorgestellt. Neben den Gewinnerwerken beinhaltet es gut 40 weitere Texte, die von der Jury zur Veröffentlichung behutsam ausgewählt wurden. In den insgesamt 14 Jahren der Literaturpreisvergabe haben rund 2600 Autorinnen und Autoren mehr als 5000 Werke eingereicht.
14. Literaturpreis
• eine Initiative von Forum Land, unterstützt von NÖ Nachrichten und ORF “Land und Leute”
• heuer rund 500 Einreichungen
• 3 Kategorien: Lyrik, Prosa und junge Autoren
• Ziel: Auseinandersetzun mit dem Land und seinen Menschen