Das Leistungsdenken der Aufbaugeneration nach dem Weltkrieg weicht zunehmend einem erstarkenden Anspruchsdenken der gesättigten Generationen. Verwöhnt durch stetig steigenden Wohlstand destabilisiert das unsere europäischen Länder. Umfragen zufolge planen mehr als 40 Prozent der Industrieunternehmen in Österreich, Tätigkeiten ins Ausland zu verlagern. In Deutschland – das immer als Gradmesser für die Entwicklung in Österreich gilt – sind es erschreckende zwei Drittel.
Als Gründe für diesen schrittweisen Rückgang der Wettbewerbsfähigkeit werden vor allem die ausufernde Bürokratie, zu hohe Lohnnebenkosten für Arbeitgeber und ein zu geringes Netto vom Brutto für die Arbeitnehmer genannt. Diese Themen gehören dringend gelöst bzw. verbessert. Denn rechte Parteien verpacken diese Themen bereits europaweit in verkürzte Botschaften, populistische Forderungen und vermeintlich einfache Lösungen und befeuern damit den Nationalismus – Frankreich lässt grüßen.
LH Anton Mattle hat deshalb völlig recht, das Thema „Leistung“ wieder in den Mittelpunkt zu stellen, indem für Leistungsbereite etwas getan wird – Überstunden steuerlich entlasten, bei den Lohnnebenkosten die Vollzeitarbeitenden nicht schlechter stellen oder freiwillige Arbeit von Pensionisten finanziell attraktiv machen. Andernfalls stellen wir auch den Sozialstaat aufs Spiel. Der Sozialstaat ist wichtig für jene, die ihn brauchen. Alle anderen müssen aber in Richtung Leistung, die sich lohnen muss, motiviert werden, um den Wohlstand zu erhalten.
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