Urs Harnik-Lauris, Leiter der Kommunikation bei der Energie Steiermark, über einen Stromtarif für Landwirte und dessen Vorteile.
NEUES LAND: Die Energie Steiermark stellt nun österreichweit den ersten Stromtarif vor, der auf die Bedürfnisse von Landwirten eingeht. Wie sieht dieser aus?
Urs Harnik-Laurik: Auf Bauernhöfen gibt es oft ein anderes Energienutzungsverhalten, als in privaten Haushalten oder Gewerbebetrieben. Punktuelle Stromspitzen entstehen beispielsweise durch das Melken oder das Kühlen von Produkten. Der Tarif ‚steirerAgrar‘ trägt dieser Tatsache Rechnung. Er wurde in Zusammenarbeit mit der Landwirtschaftskammer entwickelt und jeder Landwirt fährt damit günstiger. Einsparungen von bis zu 20 Prozent, gestaffelt nach dem Stromverbrauch des Betriebes, sind möglich. Der Strom stammt außerdem zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energiequellen. Ein großer Teil wird mit Wasserkraft gedeckt, aber auch Windkraft und Photovoltaik spielen eine immer stärkere Rolle.
NL: Oft wird erneuerbare Energie mit teurem Strom verbunden. Wie schaffen Sie diese Preisvorteile für die Kunden?
Harnik-Laurik: Das ist Teil unserer Unternehmensphilosophie. Kernthemen der Energie Steiermark sind die Planung, Errichtung und der Betrieb von Erzeugungsanlagen mit erneuerbaren Energieträgern. Die Versorgung mit sauberer und regional verfügbarer Energie bildet für uns die Grundlage für die Welt von morgen. Wir sehen Landwirte in diesem Kontext als unsere Partner, die im Kern die gleichen Ziele im Sinne einer nachhaltigen Zukunft verfolgen wie wir. Daher unterstützen wir sie im Zuge unserer Nachhaltigkeitsstrategie auch noch in Sachen Effizienz und Sicherheit mit speziellen Leistungen.
NL: Welche Leistungen sind das?
Harnik-Laurik: Einerseits möchten wir den Landwirten mögliche Einsparpotentiale näherbringen. Jede nicht verbrauchte Kilowattstunde schont sowohl die Geldbörse unserer Kunden als auch das Klima. Mit Experten der Energie Steiermark können auf den Betrieben persönliche Strategien erarbeitet werden, um den Energieverbrauch zu optimieren. Beispiele dafür sind die Umsetzung einer Abwärmenutzung oder die Anpassung der Lastverteilung des Betriebs um Leistungsspitzen zu vermeiden. Außerdem bieten wir umfangreiche Beratung und Projektbegleitung im Bereich der Notstromversorgung.
NL: Viele landwirtschaftliche Betriebe besitzen bereits eine Photovoltaikanlage oder überlegen eine solche zu installieren. Wird auch die eigene Stromproduktion auf Bauernhöfen bei diesen Konzepten berücksichtigt?
Harnik-Laurik: Das ist ein sehr wichtiger Teil. Oft ist der Eigennutzungsanteil der PV-Anlagen bei nur etwa 30 Prozent. Je höher dieser ist, desto günstiger ist es aber für den Kunden. Wir optimieren gemeinsam mit den Landwirten ihre Energienutzung und können durch die Kombination mit Speichertechnologie die Eigennutzung oft auf über 70 Prozent steigern. Auch im Bereich der Notstromversorgung können solche Energiespeicher einen wichtigen Beitrag leisten.
NL: Beim Stromtarif für Landwirte werden noch weitere Vorteile beworben. Welche sind das?
Harnik-Laurik: Wir bieten eine Preisgarantie des Tarifs bis 30. Juni 2020, eine kostenlose Geräteschutzversicherung bei Spannungsschwankungen und einen 30-Euro-Bonus bei Online-Abschluss des Tarifs. Außerdem haben wir eine kostenlose Service-Hotline rund um die Uhr.
Zur Person
Urs Harnik-Lauris studierte Internationales Marketing und ist derzeit Leiter der Konzernkommunikation bei der Energie Steiermark AG. Er sammelte in verschiedenen Firmen Erfahrung als Kommunikationsexperte und unterrichtet auch an der FH Joanneum und der Uni Graz zum Thema Nachhaltigkeit in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft.
Beitragsbild: Energie Steiermark