Mit der Etablierung der Marke Kalb rosé Austria gelang der BVG Kärntner Fleisch vor nunmehr fünf Jahren, 2019, ein besonderer Coup. Deren Obmann Josef Fradler schildert das große Ziel der Initiative: „Kälber, die in Österreich geboren wurden, sollen nicht länger exportiert werden.“ Noch immer werden allerdings 60 Prozent des hierzulande verspeisten Kalbfleischs importiert, zugleich gehen 42.000 heimische Kälber (vornehmlich Milchrassen) in den Export. Um die Eigenversorgung mit Kärntner Kalbfleisch weiter auszubauen, Kälberexporte zu vermeiden und mehr Wertschöpfung auf die Betriebe zu bringen, unterstützt das Land Kärnten nun jene Betriebe, die nach dem „Kalb rosé Austria“-Standard mästen.
De-minimis Förderung für Gesundheitsmaßnahmen
Um den Medikamenteneinsatz auf ein Mindestmaß zu reduzieren, zielt die Förderung auf Gesundheits- und Hygienemaßnahmen ab. Die Höhe der Beihilfe bemisst sich an den Kosten für Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen, die veterinärmedizinische Betreuung sowie am Arbeitszeitbedarf der Mast. So werden bei fünf bis zehn vermarkteten Kälbern 700 Euro Förderung pro Jahr gewährt, bei elf bis 20 sind es 1.300 Euro. Bei 21 bis 30 Tieren werden 1.800 Euro, bei 31 bis 40 2.200 Euro und bei 41 bis 50 vermarkteten Stück 2.500 Euro ausbezahlt. Bei 51 bis 60 Kälbern beläuft sich die Förderhöhe auf 2.700 Euro. Wer mehr als 60 Kälber produziert, kann den Höchstsatz von 2.800 Euro geltend machen.
15.000 Kälber pro Jahr nachgefragt
Um in den Genuss der Landesförderung zu kommen, ermittelt die LK die Anzahl an unterstützungsfähig geschlachteten Kälbern aus der AMA-Rinderdatenbank, bei bereits aktiven Mästern erfolgt dies automatisch. Für Impfungen und bezogene Reinigungs- und Desinfektionsmittel sind Belege vorzuweisen. LK-Präsident Siegfried Huber appelliert an alle Rosé-Mäster (und solche, die es noch werden wollen), am Programm teilzunehmen. Denn bis 2026 will die BVG die bisherige Produktion nochmals um 40 Prozent ausweiten. Derzeit werden österreichweit 5.000 Rosé- Kälber pro Jahr produziert. Die jährliche Nachfrage sei mit 15.000 Kälbern weit höher. Die Förderung ist vorerst bis Dezember 2026 befristet und kann bis zum 30. November eines jeden Jahres bei der LK beantragt werden.
Details zu Auflagen und Förderabwicklung: ktn.lko.at
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- Kalb rosé-Produktion: BZ/Wieltsch