Jetzt greifen Gemeinden bei der Suche nach Ärzten zur Selbsthilfe: Im Salzburger Tennengau werden Studenten der Medizin von den Gemeinden eingeladen, bei einem Hausarzt ein Praktikum zu absolvieren. “Die Kosten für das Wohnen und allfällige Vergütungen für die angehenden Mediziner werden die Gemeinden übernehmen”, erklärt Kuchls Bürgermeister Andreas Wimmer laut Bezirkszeitung auf meinbezirk.at: “Die Studierenden sollen so frühzeitig erfahren, wie schön und erfüllend ein Job als Hausarzt ist.” Bürgermeister unternehmen, was Gesundheits- und Wissenschaftsministerium mit der Ärztekammer vor Jahren vereinbarten: ärztliche Tätigkeiten in ländlichen Regionen attraktiver zu machen. Notwendig ist das, denn die Ärztebedarfsstudie 2012 zeigt, dass hinsichtlich der medizinischen Versorgung und der Ärzte in ländlichen Regionen bereits “Mängel spürbar sind”. Trotz des herausragend guten Gesundheitswesens bestehen Lücken in der Versorgung, sind Dutzende Kassenstellen nicht besetzt, Gemeinden ohne Ärztin oder Arzt. Studien verweisen auf “groöe Unterschiede” in der medizinischen Versorgung zwischen Stadt und Land. An den Medizinern kann es nicht liegen: Unser Land hat mit 4,7 Ärzten pro eintausend Einwohner die höchste Dichte an Medizinern unter vergleichbaren Staaten. Daher ein Vorschlag zur Sommerszeit: Einzelne Persönlichkeiten, die überwiegend aus Wien zu Festspielen und Kongressen in die Bundesländer reisen, mögen weniger in die Kameras und mehr auf das tatsächliche Leben blicken.
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