Land NÖ kündigte Entlastungspaket an

Mit einer Ausweitung der Kalbinnenankaufsaktion und der Übernahme der Kosten für die Untersuchung der Eutergesundheit im Rahmen des Tiergesundheitsdienstes wurden erste spürbare Entlastungsmaßnahmen für die heimischen Milchbäuerinnen und -bauern gesetzt.

Weitere Maßnahmen der Bundesregierung gefordert

Agrarlandesrat Stephan Pernkopf fordert weitere Maßnahmen für die Bauern ein. ©Weinfranz
Agrarlandesrat Stephan Pernkopf fordert weitere Maßnahmen für die Bauern ein. ©Weinfranz
Bereits im Vorfeld des Milchgipfels fand Landesrat Pernkopf klare Worte zur aktuellen Situation der Landwirte: “Speziell im Milch- und Fleischsektor haben wir es mit einer dramatischen Preissituation zu tun, die Betriebe brauchen dringend Unterstützung.” Als Sofortmaßnahme werde das Land NÖ daher die Kalbinnenankaufsaktion ausweiten. Jeder Betrieb könne im Jahr 2016 somit für vier – anstatt bisher zwei – Kalbinnen die Ankaufsunterstützung in der Höhe von 220 Euro pro Tier in Anspruch nehmen. Dazu werde das Land NÖ ab sofort auch die Kosten für Untersuchungen der Eutergesundheit im Rahmen des TGDs (Milchprobensets und Untersuchungskosten) zur Gänze übernehmen.
“Beide Maßnahmen sind mit einem Kostenvolumen von rund 650.000 Euro (400.000 für die Kalbinnenankaufsaktion und 250.000 Euro für das Eutergesundheitsprogramm) veranschlagt”, so Pernkopf, der darauf verwies, dass es sich dabei lediglich um einen ersten Schritt handeln könne. “Dazu fordere ich eine Entlastung bei den Sozialversicherungsbeiträgen und eine Entlastung im Bereich der Betriebsmittel, konkret brauchen wir den günstigen Agrardiesel. Andere Länder kommen ihren Landwirten bei der Treibstoffbesteuerung entgegen, während unsere Bäuerinnen und Bauern ein Viertel mehr für Diesel bezahlen und sogar 45 Prozent mehr als ihre Kollegen in Frankreich und Belgien. Das führt zu einer Wettbewerbsverzerrung, die aufgelöst werden muss”, nahm Pernkopf die österreichische Bundesregierung in die Pflicht. “Niederösterreich hat – so wie im Bereich der Herkunftskennzeichnung – mit dem Programm eine Vorreiterrolle eingenommen. Jetzt ist die Bundesregierung am Zug. Es geht dabei nicht nur um die Existenz der Bäuerinnen und Bauern, sondern auch um einen lebenswerten ländlichen Raum”, betonte Pernkopf abschließend.

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