LAbg. Martin Mayerl: „Schadholz so schnell wie möglich aus den Wäldern entfernen bleibt oberstes Ziel“

Infolge der Unwetter, die in diesem Sommer über Tirol gezogen sind, waren in den Wäldern große Schäden zu verzeichnen. Auf insgesamt 2.000 Hektar Fläche müssen 600.000 Festmeter Schadholz möglichst rasch aus dem Wald gebracht werden, um eine großflächige und explosionsartige Vermehrung des Borkenkäfers zu verhindern. Die Sturmschäden im Tiroler Wald werden auf rund 30 Millionen Euro geschätzt. Für die Aufarbeitung werden vom Land Tirol 15 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.

Kritik am Umgang mit den Schäden kam bei der gestrigen Landtagssitzung vom grünen Klubobmann Gebi Mair. Er forderte die verstärkte Belassung von entrindetem Holz statt der Bringung des Schadholzes aus dem Wald. Zudem kritisierte er, dass bis zu 60 Prozent der aufgeforsteten Bäume Fichten sein können und befürchtete Monokulturen. Aktiviert werden solle auch die Förderung von Nass- und Trockenlagern, um den Holzmarkt zu entlasten.

LAbg. und VP-Agrarklubobmann Martin Mayerl bedankte sich für die breite Unterstützung der Regierungsvorlage und wies die Vorwürfe zurück. „Die Regierung hat sehr schnell reagiert und Maßnahmen ergriffen. Wie die Situation mit dem Borkenkäfer in Osttirol beweist, muss weiterhin das oberste Ziel sein, das Schadholz so schnell wie möglich aus den Wäldern zu entfernen. Assistenzeinsätze durch das Bundesheer waren grundsätzlich angedacht. Diese Einsätze müssen aber bezahlt werden, und die verlangten Stundensätze gleichen den marktüblichen Preisen.“ Auf Teilflächen könne es durchaus sinnvoll sein, entrindetes Schadholz im Wald zu belassen, da die Bringung an Standorten mit schlechter Holzqualität zu teuer sei. Großflächig sei eine Verbringung aus dem Wald notwendig.

In Osttirol wurde bereits versucht, Nass- und Trockenlager anzulegen, die Umsetzung und Genehmigung brauchte aber Zeit und die Marktentlastung war leider zu gering.

Zum Thema Aufforsten mit Fichten meinte Mayerl, dass der maximale Anteil von 60 Prozent nicht ausgereizt werden müsse. Es gäbe in Tirol nach wie vor Regionen und Gebiete, wo die Fichte passe und gerechtfertigt sei. Thematisiert wurde vom Osttiroler Abgeordneten auch die Unterstützung der Gemeinden für die Sanierung von Gemeindestraßen durch extreme Belastungen im Zuge der Schadholzabtransporte. „Für die Zukunft machen die Forstgärten gute Arbeit in Richtung standortgerechter Mischwälder. In diesem Sinne hoffe ich, dass wir das Schadholz möglichst schnell aufarbeiten und die Schutzwaldfunktion sicherstellen können.“

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