Der österreichische Erdäpfelmarkt präsentiert sich Mitte Februar ruhig und unspektakulär. Die Anlieferungen von Seiten der Landwirte laufen stetig. Die Händler sind entsprechend gut mit Ware versorgt. Angebotsdruck kommt aber auch nicht auf, da man mit dem Lagerabbau meist gut im Zeitplan liegt.
Qualitativ gibt es, mit Ausnahme der physiologischen Alterung der Knollen und den zunehmenden Lagerdruckstellen, kaum Probleme.
Absatzseitig fehlt es weiter an neuen Impulsen. Der Inlandsabsatz läuft auf saisontypisch ruhigem Niveau und der Exportmarkt bleibt unverändert schwierig. Exporte sind weiterhin nur auf niedrigem Preisniveau und in überschaubaren Mengen möglich.
Die Erzeugerpreise können sich auf dem Niveau der Vorwochen gut behaupten. In Niederösterreich werden für mittelfallende Ware meist 22 bis 25 Euro/dt bezahlt. Übergrößen werden generell mit 20 Euro/dt abgegolten. Für drahtwurmfreie, kleinpackungsfähige Premiumware mit AMA-Gütesiegel sind bis zu 26 Euro/dt zu erzielen. Für exportbestimmte Ware ohne AMA-Gütesiegel liegen die Erzeugerpreise regional auch deutlich tiefer.
Hohe Lagerbestände in Norddeutschland
In Deutschland ist der Speisekartoffelmarkt in den südlichen und westlichen Bundesländern gut ausgeglichen, es bestehen keine größeren Vermarktungsrückstände. Das ermöglicht es den Landwirten, Preisaufschläge für Kisten- und Kühlhausware durchzusetzen. Anders sieht es in Norddeutschland aus. Hier sind die Lagerbestände viel höher, Preiserhöhungen sind hier kein Thema. Steigende Qualitätsprobleme erzeugen zusätzlichen Preisdruck. Die Hoffnungen im Norden Deutschlands richten sich auf den Exportmarkt. Nach Süd- und Südosteuropa wird nach wie vor stetig Ware geliefert und auch in Polen wurde zuletzt vermehrt Interesse an Speisekartoffelimporten bekundet.
Martin Schildböck, LK NÖ