Der heimische Speisekartoffelmarkt startet gut ausgeglichen in den November. Die Ernte konnte mittlerweile, mit einigen regionalen Ausnahmen, doch zum Abschluss gebracht werden. Die Anlieferungen waren zuletzt schon überschaubar. Vorrangig angedient werden derzeit Partien aus nicht frostsicheren Lagern und solche mit eingeschränkter Lagerfähigkeit. Der Anteil an Aussortierungen bleibt dabei überdurchschnittlich hoch.
Das Inlandsgeschäft läuft für Anfang November recht zufriedenstellend. Der erneute Lockdown in Österreich dürfte den Absatz von Speisekartoffeln im LEH in den nächsten Wochen zusätzlich kräftig ankurbeln. Das ohnehin schon schwache Gastro- und Großhandelsgeschäft wird im Gegenzug weiter an Boden verlieren.
Am Exportmarkt gibt es noch keine neuen Impulse. Die Ausfuhren bleiben aufgrund der meist noch guten Versorgungslage in den Zielländern sowie den günstigen Offerten europäischer Mitbewerber recht überschaubar.
Preislich gibt es keine Änderung zu den Vorwochen. In Niederösterreich werden für mittelfallende Ware meist 12 Euro/dt bezahlt. Übergrößen werden um 5 bis 8 Euro/dt übernommen. Für drahtwurmfreie, kleinpackungsfähige Premiumware mit AMA-Gütesiegel sind bis zu 18 Euro/dt zu erzielen.
Feldmieten in Deutschland
Der deutsche Speisekartoffelmarkt wird derzeit überwiegend aus Zwischenlägern oder aus Provisorien versorgt. In Norddeutschland wurden aus Platzgründen sogar Feldmieten angelegt, die nun nach und nach geräumt werden. Das Angebot ist damit trotz reger Nachfrage gut bedarfsdeckend. Die Preise blieben daher meist auf dem Vorwochenniveau unverändert.
Im Bundesdurchschnitt wurden für qualitativ einwandfreie Speisekartoffeln zuletzt meist zwischen 10 und 12 Euro/dt bezahlt.
Winterläger werden noch kaum zur Versorgung herangezogen. Mit der Umstellung auf durchgeschwitzte Lagerkartoffeln werden dann entsprechende Preisaufschläge erwartet. Die europaweiten erneuten Einschränkungen zur Eindämmung der Pandemie dürften den Speisekartoffelmarkt wieder zugute kommen. Die prekäre Situation bei den Pommes-Kartofffeln dürfte sich dagegen weiter zuspitzen. Freie Ware und mittlerweile auch Übermengen aus dem Vertragsanbau werden von den Einkäufern nicht mehr übernommen.
Martin Schildböck, LK NÖ