Die österreichische Erdäpfelernte konnte in den letzten Tagen vielerorts schon abgeschlossen werden. Die Erntearbeiten auf den noch verbleibenden Felder wird sich durch die ergiebigen Niederschläge am Wochenende wohl aber nun doch noch etwas in die Länge ziehen. Der Großteil der Ernte ist jedoch eingefahren und sowohl bei den Händlern als auch bei den Landwirten sind die Lager entsprechend gut gefüllt. Es ist aber zu befürchten, dass die gut durchschnittliche Bruttoerntemenge durch überdurchschnittlich hohe Aussortierungsverluste noch deutlich dezimiert wird. Die Nachfrageseite zeigt sich unverändert zu den Vorwochen.
Der Inlandsabsatz läuft stetig auf meist zufrieden stellendem Niveau. Exporte werden weiterhin kaum getätigt. Einerseits sind die meisten potentiellen Importländer noch gut mit eigener Ware eingedeckt und andererseits ist heuer der Exportmarkt stark umkämpft.
Die Erzeugerpreise verharren auf dem Niveau der Vorwochen. In Niederösterreich werden für mittelfallende Ware meist 12 Euro/dt bezahlt. Übergrößen werden um 5 bis 8 Euro/dt übernommen. Für drahtwurmfreie, kleinpackungsfähige Premiumware mit AMA-Gütesiegel sind bis zu 18 Euro/dt zu erzielen.
Ausreichendes Angebot auch in Deutschland
Am deutschen Speisekartoffelmarkt hat sich die Nachfrage, nach den gut angenommenen Aktionsverkäufen in den letzten Wochen, wieder abgeflacht. Auch am Exportmarkt gibt es weiterhin nur wenig Interesse an Importware aus Deutschland. Auf der Angebotsseite stehen mehr als ausreichend Mengen zur Verfügung. Die Ernte ist im gesamten Bundesgebiet bereits weit fortgeschritten, im Westen Deutschlands mussten die Erntearbeiten in der letzten Woche aber auch witterungsbedingt gänzlich eingestellt werden. Qualitativ ist die Speiseware meist in Ordnung. Regional haben Fraßschäden und mechanische Beschädigungen weiter zugenommen.
Bei den Erzeugerpreisen gibt es keine Änderung zur Vorwoche Im Bundesdurchschnitt wurden für Speisekartoffeln zu Wochenbeginn meist zwischen 10 und 12 Euro/dt bezahlt.
Martin Schildböck, LK NÖ