Die feuchtwarme und entsprechend wüchsige Witterung sorgt am österreichischen Frühkartoffelmarkt in allen Landesteilen für gut durchschnittliche Erträge. Entsprechend umfangreich ist die Versorgungslage mit Heurigen. Zur Angebotsregulierung und zur Vermeidung von übergroßen Knollen bleibt die Empfehlung für reifefördernde Maßnahmen aufrecht.
Bei der Vermarktung wird in NÖ seit Monatsbeginn verstärkt auf die Schalenfestigkeit der Knollen Wert gelegt. Die Nachfrage im LEH bleibt weiter unter den Erwartungen. Dazu hat in den letzten Tagen ein üblicher hitzebedingter Konsumrückgang aber auch die engere Budgetlage zu Monatsende beigetragen. Bei den heurigen Absatzerwartungen sind allgemein die „Corona-Zuwächse“ aus den Vorjahren und die wiedererwachte Reisefreudigkeit der Konsumenten zu berücksichtigen.
Deutschland: Ausgeglichener Markt
Der in erster Linie dem umfangreichen Angebot geschuldete Druck auf die Erzeugerpreise setzt sich besonders in NÖ und dem Burgenland fort. In NÖ und dem Burgenland wurden zu Wochenbeginn meist 20 bis 25 Euro/dt bezahlt. In Oberösterreich lagen die Preise zuletzt noch bei 28 bis 30 Euro/dt und in der Steiermark bei Euro/dt.
Das Kartoffelsortiment in den deutschen Supermarktregalen wird noch von importierten Frühkartoffeln aus dem Mittelmeerraum dominiert. Diese Woche soll die Umstellung auf festschalige Frühkartoffel deutscher Herkunft Fahrt aufnehmen und der Bedarf entsprechend steigen. Die deutschen Frühkartoffelproduzenten stehen in den Startlöchern, um mit umfangreicheren Rodungen zu beginnen. Aus Erzeugersicht sind abgereifte Bestände schon in ausreichender Menge verfügbar, um eine breitere Versorgung sicherzustellen. Insgesamt blieb der deutsche Markt zuletzt sehr ausgeglichen und an den Preisen ergab sich wenig Änderung. Der Erzeugerpreis für festschalige deutsche Frühkartoffel lag zu Wochenbeginn bei 48 bis 50 Euro/dt.
Marianne Priplata-Hackl, LK NÖ