Der österreichische Frühkartoffelmarkt präsentiert sich weiterhin recht ausgeglichen. Im gesamten Bundesgebiet hat es in den letzten Tagen mehr oder minder stark geregnet. Die Erntearbeiten waren daher vielerorts nur eingeschränkt möglich bzw. mussten gänzlich eingestellt werden. Dort wo Rodearbeiten möglich waren berichtet man von durchaus passablen Knollengrößen und entsprechenden Hektarerträgen.
Dem witterungsbedingt eingeschränkten Angebot stand eine stetige bis rege Inlandsnachfrage gegenüber. Die Erzeugerpreise haben gegenüber der Vorwoche nur moderat nachgegeben. In NÖ, Burgenland und der Steiermark wurden zu Wochenbeginn meist 55 Euro/dt bezahlt. In Oberösterreich, wo die Erntearbeiten wegen durchnässter Böden fast vollständig zum Erliegen kamen, wurden noch Preise von bis zu 60 Euro/dt genannt. Mit dem erwarteten feuchtwarmen Wetter in den nächsten Tagen erwartet man einen entsprechenden Ertrags- und Angebotszuwachs.
Deutschland: Ungewöhnlich knappe Marktversorgung
Der deutsche Speisekartoffelmarkt bleibt unterdessen ungewöhnlich knapp versorgt. Die Vermarktung der deutschen Speisekartoffelernte 2023 ist nahezu abgeschlossen. Nur mehr kleinere Restmengen sind noch vorhanden und sind entsprechend begehrt. Mittlerweile dominieren die importierten Frühkartoffeln aus dem Mittelmeerraum das Geschäft im LEH. Doch auch hier sind die verfügbaren Mengen derzeit beschränkt und entsprechend teuer. Insbesondere die geringeren Erträge der spanischen Ernte werden von den Marktteilnehmern als Grund genannt. So werden spanische Frühkartoffeln mittlerweile bereits um 110 Euro/dt franko gehandelt. Israelische Ware ist auch nicht ausreichend verfügbar und die Preise nähern sich der Ware aus Spanien an. Inzwischen dürfte sich der Start der deutschen Frühkartoffeln weiter verzögern. Das feuchtwarme Wetter, speziell in Süddeutschland, fördert zwar das Wachstum, erschwert jedoch die Abreife.
Martin Schildböck, LK NÖ