Kartoffelmarkt KW 21/’23: Läger geräumt, Versorgung europaweit knapp

Die Vermarktung der heimischen Speisekartoffelernte 2022 ist fast abgeschlossen. Die noch vorhandenen Restbestände sind vertraglich fix vergeben.
Der LEH versucht nun, die Versorgungslücke bis zum Start der Heurigensaison mit Importware zu überbrücken. Dies ist aber angesichts der knappen Versorgungslage in ganz Mitteleuropa schwierig. Einerseits wird versucht, auf alterntige Ware aus Frankreich, Deutschland, Belgien oder den Niederlanden zurückzugreifen. Dort sind mittlerweile die Lagerbestände aufgrund der zuletzt stark gestiegenen europäischen Nachfrage aber auch schon recht überschaubar. Ebenfalls mengenmäßig stark eingeschränkt und entsprechend teuer sind Frühkartoffeln aus Ägypten, Israel oder Spanien.
Die gesamte Branche sehnt daher den Start der heimischen Frühkartoffelsaison herbei. Anfang Juni dürften die ersten Heurigen aus dem Burgenland und der Steiermark für den LEH in eingeschränktem Umfang zur Verfügung stehen.

Deutschland: Preise für Importware klettern auf 85 bis 95 Euro/dt

Auch am deutschen Speisekartoffelmarkt schwindet das Angebot an alterntiger Ware zusehends. Die Läger der Landwirte sind geräumt und auch so mancher Händler verfügt nur noch über kontrahierte Ware. Dennoch sind die verfügbaren Angebotsmengen angesichts der zuletzt ruhigen Nachfrage einigermaßen ausreichend.
Das Preisniveau blieb daher weitgehend stabil. Lediglich für Ware in Top-Qualität waren noch Aufgelder möglich. Zudem wird das Sortiment laufend durch Frühkartoffelimporte aus Ägypten, Israel und zunehmend auch aus Spanien ergänzt. In den meisten Herkunftsländern stehen aber deutlich weniger Mengen als in den Vorjahren zur Verfügung. Dies hat zuletzt zu weiteren Preissteigerungen bei der Importware geführt. Für Frühkartoffeln aus Israel wurden letzte Woche schon 85 Euro/dt franko und aus Spanien 90 bis 95 Euro/dt franko genannt.

Martin Schildböck, LK NÖ

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QuelleH.M.
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