Der heimische Speisekartoffelmarkt scheint sich auf einem neuen Niveau einzupendeln. Es besteht zwar nicht mehr der „große Run“ auf Speisekartoffeln, dennoch kaufen die Endverbraucher weiterhin überdurchschnittlich viele Kartoffeln ein. Das Absatzgeschehen konzentriert sich vor allem auf den LEH, Gastro- und Großhandel stehen aufgrund der strikten Maßnahmen zur Eindämmung des Corona-Pandemie still.
Vorräte sind überschaubar
Der gut durchschnittlichen Inlandsnachfrage stehen mittlerweile recht überschaubare Lagervorräte gegenüber. Da weiterhin keine Exporte getätigt werden, dürften die Vorräte aber bis zum Anschluss an die neue Saison gut ausreichen. Zudem beginnt der LEH bereits, Frühkartoffeln aus dem Mittelmeerraum zu importieren.
Die Erzeugerpreise bleiben stabil. In Niederösterreich wurde zu Wochenbeginn je nach Sorte und Qualität ein Preisband von 22 bis 28 Euro/dt genannt, wobei für drahtwurmfreie, kleinpackungsfähige Premiumware mit AMA-Gütesiegel meist 25 Euro/dt bezahlt werden. Aus Oberösterreich wurden zuletzt Preise von bis zu 32 Euro/dt gemeldet.
Hohe private Nachfrage auch in Deutschland
Am deutschen Speisekartoffelmarkt hat sich die Situation in der abgelaufenen Woche ebenfalls wieder normalisiert. Nachdem sichdie Verbraucher mit Kartoffeln eingedeckt haben, sind die Umsätze im LEH nun auf ein durchschnittlichem Niveau. Die private Nachfrage dürfte hoch bleiben – zumindestens so lange, wie die Kontaktverbote im öffentlichen Raum andauern. Der Absatz an die Gastronomie ist gänzlich weggebrochen. Exporte Richtung Osteuropa finden weiter statt. Angesichts der überschaubaren Lagervorräte werden diese aber nicht sonderlich forciert. Bei den Preisen gibt es vorerst noch kaum Änderungen. Im Bundesdurchschnitt wurden zuletzt Erzeugerpreise zwischen 22,70 und 24,00 Euro/dt bezahlt.
Martin Schildböck, LK NÖ