Die österreichische Erdäpfelernte 2019 ist praktisch abgeschlossen. Die letzten verbleibenden Felder dürften noch diese Woche gerodet werden. Die Abgabebereitschaft der Landwirte bleibt, angesichts des im internationalen Vergleich relativ hohen Preisniveaus, weiterhin hoch. Die Lager bei den Händlern sind trotz der unterdurchschnittlichen Erntemenge entsprechend gut gefüllt. Absatzseitig gibt es keine neuen Impulse. Die Inlandsnachfrage ist nach den Aktionsverkäufen des LEH weiterhin überschaubar. Im Export gibt es angesichts der günstigen Offerte europäischer Mitbewerber momentan kaum Vermarktungsmöglichkeiten. Die Erzeugerpreise können sich auf dem Vorwochenniveau gut behaupten. Preislich erwartet man in den nächsten Wochen kaum Änderungen. In Niederösterreich wurde zu Wochenbeginn ein Preisband von 22 Euro/100 kg bis 28 Euro/100 kg genannt. Aus Oberösterreich wurden Preise von bis zu 28 Euro/100 kg gemeldet.
Deutschland
Auch in Deutschland ist die Speisekartoffelernte fast geschafft. In Norddeutschland konnten, nach den regenbedingten Unterbrechungen in der Vorwoche, die Erntearbeiten wieder aufgenommen worden und dürfte diese Woche auch ihren Abschluss finden. Im Süden Deutschlands ist die Einlagerung von Speisekartoffeln bereits beendet. Diese Woche dürften noch Feldbestände für die Versorgung des Frischmarktes vorhanden sein, dann muss bereits auf Lagerware zurückgegriffen werden. Die zeitige Umstellung ist die Folge recht umfangreicher Verkäufe am Inlandsmarkt aber auch im Export nach Osteuropa. An den Preisen hat sich noch nichts verändert. Im Bundesdurchschnitt werden weiterhin meist 18,50 bis 19,50 Euro/100kg bezahlt. Kommende Woche dürften aber die Forderungen nach Lagerkostenaufschlägen deutlich zunehmen. Derzeit werden Größenordnungen von 2,00 bis 5,00 Euro/100kg diskutiert.
Martin Schildböck, LK NÖ