Bei unveränderter Marktlage schränken die tiefen Temperaturen dieser Woche die Auslagerung von Speisekartoffeln etwas ein. Seitens der Erzeuger besteht nach der Preiserhöhung zu Jahresbeginn aber stetiges Interesse, Kartoffel auszulagern. Auf die Lagerbedingungen wirken sich die kühlen Temperaturen günstig aus.
Der Absatz im Inland läuft auf saisonüblichem Niveau. Exportgeschäfte haben angesichts der begrenzten Lagervorräte weiterhin keine Priorität. Unverändert hoch bleiben die qualitätsbedingten Aussortierungen. Während die Ausfälle durch Drahtwurmbefall zuletzt etwas weniger wurden, nimmt die Druckstellenproblematik zu.
Die Erzeugerpreise zeigen sich auf dem Vorwochenniveau stabil. In NÖ werden Speisekartoffeln meist um 25 Euro/dt übernommen. Für drahtwurmfreie, kleinpackungsfähige Premiumware mit AMA-Gütesiegel sind bis zu 29 Euro/dt zu erzielen. In OÖ wurden zuletzt bis zu 27 Euro/dt bezahlt.
Preisanstieg in Deutschland
Am deutschen Kartoffelmarkt startet das Jahr 2019 sehr ungewöhnlich. In einer Zeit, in der normalerweise die Nachfrage ihren Tiefpunkt erreicht, steigen heuer die Preise, wobei das Preisniveau ohnehin schon recht hoch ist. Die Entwicklung hat ihre Ursache in der prekären Lage nach dem Dürrejahr 2018. In den bedeutendsten EU-Kartoffelerzeugerländern summierte sich die Vorjahresernte nur auf 24,3 Mio. Tonnen, was fast 5,3 Mio. Tonnen weniger als 2017 sind. Dem Minderertrag stehen eine stetige Nachfrage nach Frischkartoffeln und eine rasch gewachsene Verarbeitungsindustrie gegenüber. Die Kartoffelvorräte schwinden rasch und schöne Speiseware wird zunehmend gesucht. Die Erzeugerpreise wurden nochmals angehoben und lagen in der Vorwoche im Bundesdurchschnitt bei 28 bis 30 Euro/dt.
Dipl.-Ing. Martin Schildböck, LK NÖ