“Innovationspotentiale besser ausschöpfen”

Eine stärkere Vernetzung zwischen Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen mit Unternehmen und internationalen Spitzeninstituten wäre genau so notwendig wie der Ausbau der oö. Stärkefelder. ©
Eine stärkere Vernetzung zwischen Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen mit Unternehmen und internationalen Spitzeninstituten wäre genau so notwendig wie der Ausbau der oö. Stärkefelder. ©
Oberösterreich will zu den besten Wirtschaftsregionen in der EU aufsteigen und sich dort auch nachhaltig etablieren. Derzeit belegt man hier nur den 114. Platz von 256 Regionen. Gelingen soll dieses ambitionierte Ziel der Wirtschaftspolitik durch die bessere Ausschöpfung von Innovationspotentialen. “Damit könnte nicht nur die Beschäftigung in Oberösterreich erhöht werden, sondern auch es würden auch Wertschöpfung und Einkommen gesteigert”, unterstreicht Wirtschaftslandesrat Michael Strugl, der dazu eine regionalwirtschaftliche Analyse in Auftrag gegeben hat. Die Ergebnisse wurden Anfang dieser Woche gemeinsam mit den beiden Studienautoren Friedrich Schneider vom Institut für Volkswirtschaftslehre an der JKU Linz und Florian Wakolbinger von der GAW Innsbruck im Zuge einer Pressekonferenz präsentiert.

Effekte in zwei Szenarien

V.l.: Wakolbinger, Strugl und Schneider ©
V.l.: Wakolbinger, Strugl und Schneider ©
Als Ergebnis der Analyse wurden folgende zwei Szenarien für den Standort Oberösterreich formuliert: Im Szenario “Top 10” wird, basierend auf Literaturforschungen, davon aus­gegangen, dass Ober­österreich unter die besten zehn Wirtschaftsregionen Europas vordringt. Dazu wären knapp 80.000 neue Arbeitsplätze im Bereich Wissenschaft und Technologie nötig. Das Bruttoregionalprodukt würde jährlich um knapp neun Milliarden Euro steigen. Die Gesamtbeschäftigung würde um mehr als 100.000 Vollzeitäquivalente Arbeitskräft und die regionale Lohnsumme um 4,5 Milliarden Euro jährlich anwachsen. Laut Schnei­der handelt es sich hierbei um ein “sehr ambitioniertes Ziel” und Wakolbinger ergänzt, “aber es ist sicher nicht unmöglich”, so die beiden Studienautoren. Im Szenario “Experten” wird, basierend auf Gesprächen mit Innovationsstellen im Land, sogar von einem noch stärkeren Effekt ausgegangen. Dabei würden 110.000 neu geschaffene Arbeitsplätze im Bereich Wissenschaft und Technologie entstehen. Das Bruttoregionalprodukt würde um 12,5 Mil­liarden Euro, die Gesamtbeschäftigung um 143.000 Arbeitsplätze und die regionale Lohnsumme jährlich um 6,3 Milliarden Euro ansteigen. “Wir sind derzeit in diesem Bereich nur Durchschnitt, wollen aber in den nächsten fünf Jahren in die Spitzengruppe”, so Strugl, der auch Maßnahmen vorstellte, die zum Erreichen der Ziele beitragen können (siehe unten).

Maßnahmen zur Umsetzung

  • Verbesserung des Transfers von Forschungs- & Entwicklungs-Ergebnissen in die Wirtschaft
  • Internationale Vernetzung der OÖ Forschung & Entwicklung mit Spitzenforschungsinstituten 
  • Weiterentwicklung der außeruniversitären Forschung
  • Verstärkte Kooperation zwischen den Clustern
  • Förderung der Start-up-Szene
  • Anreicherung der Lehrpläne in Schulen um Zukunftstechnologien
  • Strategische Abstimmung der Forschung & Entwicklung in OÖ

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