Für Bundesminister Andrä Rupprechter ist 2017 das Jahr der lebenswerten Regionen. Um die besondere Rolle der Forst- und Holzwirtschaft als Wirtschafts-, Öko- und Sozialfaktor hervorzuheben, fand am vergangenen Montag die Impulsveranstaltung unter dem Titel “Wald.Region.Zukunft – Die Kraft des Waldes für die Regionen” im Schloss Ottenschlag statt.
Waldgipfel: Die Kraft des Waldes für die Regionen
“Ziel ist es, den ländlichen Raum fit für die Zukunft zu machen”, betonte BM Andrä Rupprechter bei der Eröffnung des ersten Waldgipfels in Ottenschlag. Schließlich seien Klimawandel und der nachhaltige Umgang mit knappen Ressourcen die großen gesellschaftlichen Herausforderungen der Gegenwart und dem wald- und holzbasierten Sektor käme dabei eine wesentliche Schlüsselrolle zu, so Rupprechter. Eine Reihe konkreter Maßnahmen dazu wurde bereits von der Kooperationsplattform Forst-Holz-Papier gemeinsam mit dem Ministerium für ein lebenswertes Österreich erarbeitet, um den Klimaschutz mit der wirtschaftlichen Entwicklung des ländlichen Raums zu verbinden. Dabei soll das Waldviertel zur Modellregion für ganz Österreich werden. Als Beispiele nannte Rupprechter die identitätsstiftende Wirkung von Vereinen oder das Phänomen “Bildungswanderung”, damit sind junge Menschen gemeint, die nach ihrer Ausbildung in Ballungszentren auswandern. “Wie wir wissen, wandern vermehrt Frauen aus dem ländlichen Raum ab und kehren nicht mehr zurück”, so Rupprechter, weswegen es wichtig sei, in den ländlichen Regionen attraktive Arbeitsbedingungen für Frauen zu schaffen sowie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu verbessern. Mit dem Programm zur ländlichen Entwicklung sollen künftig Anreize entwickelt werden. “Damit können rund 1000 neue Arbeitsplätze geschaffen und langfristig abgesichert werden”, unterstrich Rupprechter das Ziel der Initiative.
Der Wald sei nicht nur für die Natur, sondern auch für die Wirtschaft von enormer Bedeutung, hielt auch LR Stephan Pernkopf fest. So wird der Wald in NÖ von rund 31.000 Betrieben bewirtschaftet, was einer Wertschöpfung von etwa 377 Millionen Euro pro Jahr entspricht. Dank verschiedener bautechnischer Erleichterungen habe das Land Niederösterreich den nachhaltigen Baustoff Holz weiter aufgewertet, somit sei es einfacher, Gebäude in Holzbauweise zu realisieren, hielt LR Pernkopf fest.
Christof Kastner, Obmann des Wirtschaftsforum Waldviertel, brachte es abschließend auf den Punkt: “Auch für das Waldviertel soll der Wald zum ‚Leitmotiv‘ werden, von dem die Wirtschaft genauso profitiert wie die Kultur, das Bildungswesen, das Gesundheitswesen und der Tourismus. Wir heißen nicht nur Waldviertel, sondern die Region ist auch durch den Rohstoff Holz und die weiter verarbeitende Industrie und vor allem durch die vielen innovativen Tischler und holzverarbeitenden Gewerbebetriebe gewachsen.”