“Pflanzenschutz ist ein Qualitätskriterium, nicht dessen Unterlassen. Denn Pflanzenschutz bewirkt gesunde Pflanzen, ertragreiche Ernten sowie leistbare und qualitativ hochwertige Lebens- und Futtermittel. Das aufzuzeigen, ist das Ziel des Projekts schauFELDER“, das betonten Obmann Christian Stockmar und Rudolf Purkhauser von der IndustrieGruppe Pflanzenschutz (IGP) im Zuge eines Pressegesprächs in Wien am 12. März 2018.
So wenig als möglich, so viel wie nötig
„Landwirte setzen Pflanzenschutzmittel nicht aus Jux und Tollerei ein, sondern weil es innovative Wirkstoffe sind, die konkrete Krankheiten, Schädlinge und Unkräuter bekämpfen. Sie beachten dabei den Grundsatz der integrierten Produktion: So wenig als möglich, so viel wie nötig. Das gewährleistet eine ausreichende Versorgung mit gesunden Lebensmitteln.“
Anton Winter, Rübenbauer aus Götzendorf in Niederösterreich, unterstrich, dass ohne Pflanzenschutz der Unkraut und Schädlingsdruck dramatisch zunimmt: „Unkräuter etwa beeinträchtigen die Kulturpflanze in ihrem Wachstum und entziehen ihr wichtige Nährstoffe. Dadurch ist der Ertrag um ein Vielfaches geringer. Die moderne Landwirtschaft versucht, im Sinne der Konsumenten kostengünstig hochwertige, gesunde und gute Produkte herzustellen.“
Stockmar: “NGO-Haltung ist zynisch”
Die IGP sieht auch die Notwendigkeit eines umfassenden und differenzierten gesellschaftlichen Diskurses, um die nachhaltige Wirtschaftlichkeit und Konkurrenzfähigkeit der österreichischen Landwirtschaft am heimischen und globalen Markt zu erhalten. „Wir brauchen wieder die Bekenntnis zur heimischen Landwirtschaft, die als Grundlage eines lebendigen und vielfältigen ländlichen Raums, wichtiger Arbeitgeber und Ernährer der Menschen Europas wahrgenommen werden sollte. Immerhin ernährt ein Landwirt heute über 100 Menschen“, unterstrich Stockmar.
Er nimmt dabei auch die NGOs in die Pflicht: „Die heimischen Landwirte sind im internationalen Vergleich am nachhaltigsten und verantwortungsvollsten in der Produktion von Lebensmitteln. Mit ihrem Populismus, ihrem Aktionismus und ihren Kampagnen schaden die NGOs der kleinstrukturierten Landwirtschaft in Österreich und befeuern den landwirtschaftlichen Strukturwandel. Die Haltung der NGOs kritisiert Stockmar als “zynisch”, denn einerseits fordern die Umweltaktivisten “regionale Landwirtschaft”, andererseits fügen sie unseren Landwirten mit Kampagnen und realitätsfernen Forderungen Schaden zu.
Purkhauser: “Selbstversorgungsgrad sinkt”
Die IGP hat das Projekt schauFELDER 2014 initiiert, um die Folgen des Verlusts von Betriebsmitteln in der kleinstrukturierten Landwirtschaft in Österreich aufzuzeigen:
- dramatische Ernteeinbußen und
- Verluste bei der Ernte durch Unkraut,
- deutlicher Qualitätsverlust und in der Folge
- Verlust der Wirtschaftlichkeit für Agrarbetriebe.
Anhand von Vergleichsparzellen soll der Unterschied zwischen Feldern mit und ohne Pflanzenschutz dargestellt werden. Zur Information stellen die Landwirte zudem Tafeln zwischen unbehandeltem und behandeltem Feld auf. Purkhauser: „Die bisherigen Ergebnisse haben dramatische Verluste bei der Zuckerrübe sowie von über der Hälfte etwa bei Weizen und Sonnenblumen ergeben.” Dies zeige, dass der Verlust von Betriebsmitteln dem Regierungsziel einer “möglichst hohen Selbstversorgung” entgegenstehe.
Die Ergebnisse sind auch in einer Videoreportage dokumentiert, die im Internet abrufbar ist unter der Adresse: http://igpflanzenschutz.at/igp/projekte.html
Hier ist auch die Anmeldung zur Aktion 2018 möglich.
Aktion schauFELDER 2018 – Anmeldung bis 25. März
Die IGP führt die Aktion auch 2018 fort und will neben den Landwirten aus dem Jahr 2017 auch mit zahlreichen neuen Landwirten, die sich bereits angemeldet haben, zusammenarbeiten. 2018 wird die IGP zudem gezielt mit einem Landwirt das Projekt in den Kulturen Kartoffel, Rübe und Mais begleiten, um entsprechende Daten und Ergebnisse ableiten zu können. Eine Anmeldung zur Teilnahme an den schauFELDERN ist bis 25. März möglich.
- Bildquellen -
- 1803 SchauFeld 02 Web: IGP
- 1803 SchauFeld 01 Web: Mauser/IGP