Trotz leichter Entspannung auf den Energiemärkten schwächt sich infolge der hohen Rohstoff- und Energiepreise die Konjunktur weiterhin ab.
Die Standorte der österreichischen Sägeindustrie sind meist ausreichend mit Nadelsägerundholz bevorratet, regional gibt es jedoch Unterschiede. In Raum Oberkärnten-Osttirol, wo aktuell am meisten Schadholz aufgearbeitet wird, ist die Nachfrage verhalten, Neuverträge werden kaum abgeschlossen. Generell erfolgt die Vermarktung saisonüblich, wobei Schwerpunkte bei der Aufarbeitung von Trockenschäden und Durchforstungen gesetzt werden. Sofern Frachtkapazitäten zur Verfügung stehen, werden vertraglich vereinbarte Mengen zeitnah abtransportiert, österreichweit sind derzeit keine Waldlager vorhanden. Die Preise haben sich stabilisiert und liegen im Durchschnitt für das Leitsortiment Fichte A/C, 2b bei 105 Euro/FMO. Der Preis für Kiefer ist ebenfalls stabil, Lärche hält ihr hohes Preisniveau, die Nachfrage kann kaum gedeckt werden.
Am Laubrundholzmarkt ist die Nachfrage nach Eiche nach wie vor sehr gut, aber auch Esche und Rotbuche werden verstärkt nachgefragt. Entsprechend deutliche Preissteigerungen sind zu verzeichnen. Die Nachfrage nach Ahorn und hellen Hölzern ist weiterhin verhalten. Beim Buntlaubholz werden nur die besten Qualitäten nachgefragt. Die Ausformung von Laubholz ist sehr anspruchsvoll und je nach Abnehmer unterschiedlich durchzuführen. Daher sollte diese im Vorfeld mit dem Kunden besprochen und vereinbart werden, um Ausformungsverluste zu vermeiden.
Der Nadelindustrierundholzmarkt bleibt weiterhin dynamisch. Aufgrund des verringerten Einschnitts der Sägeindustrie und dem anhaltenden Bedarf der Pelletserzeuger ist das Angebot an Sägenebenprodukten deutlich reduziert. Dementsprechend rege ist die Nachfrage nach allen waldfallenden Sortimenten. Bereitgestellte Mengen werden ohne Verzögerungen abtransportiert und übernommen. Die Preise sind auf hohem Niveau stabil. Auch Rotbuchenfaserholz wird sehr rege zu gestiegenen Preis nachgefragt.
Die anhaltend hohen Preise für fossile Energieträger sorgen weiterhin für eine lebhafte Nachfrage nach Energieholz. Bei ofenfertigem Brennholz ist eine Stabilisierung zu beobachten. Die Nachfrage wird jedoch groß bleiben und auch in den kommenden Jahren Einkommensmöglichkeiten bieten.
Preisangaben
Alle angegebenen Preise beziehen sich auf Geschäftsfälle im Zeitraum Oktober – Anfang November 2022 und sind Nettopreise, zu denen die Umsatzsteuer zuzurechnen ist. Für den Holzverkauf an Unternehmer gelten folgende Steuersätze:
• bei Umsatzsteuerpauschalierung für alle Sortimente 13 %,
• bei Regelbesteuerung sind für Energieholz/Brennholz 13 % und für Rundholz 20 % anzuwenden.
LK Österreich, Marktbericht Stand 15. November 2022
- Bildquellen -
- 2246 3 Esche Faserholz: agrarfoto.com
