Hightech-Lösungen im Stall

Futteranschieber gibt es in den verschiedensten Ausführungen.

Zur wichtigsten Messe in der Tierhaltung, der EuroTier, sowie zur zeitgleich abgehaltenen EnergyDecentral mit Fokus auf dezentrale Energieversorgung kamen vergangene Woche 120.000 Besucher aus 149 Ländern. Sie konnten sich auch ausführlich über Robotik informieren.

Insgesamt 2.193 Aussteller aus 51 Ländern präsentierten in Hannover ihre neuesten Lösungen und Technologien. Dazu kam ein umfangreiches Fachprogramm mit über 500 Fachveranstaltungen, Konferenzen und Branchen-Events. „We innovate animal farming“ – das Leitthema der von der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) veranstalteten EuroTier – war besonders beim diesjährigen „Barn Robot Event“ spürbar.

Unter der DLG-Marke „FarmRobotix“ konnten die Messebesucherinnen und -besucher hier sechs automatische Futteranschieber für Rinderställe live im Einsatz erleben. Dieser Vergleich war insbesondere deshalb interessant, weil das Routing bei den Herstellern auf der technischen Ebene sehr unterschiedlich ausgeführt wird. „Feste Routen entlang von in den Boden eingelassenen Magnetstreifen oder Pins bedeuten eine höhere Arbeitsgeschwindigkeit – aber auch einen hohen Aufwand beim Einrichten und falls Änderungen nötig werden“, wissen die DLG-Experten. Andere Roboter arbeiten mit Ultraschall- oder 3D-Kamerasystemen nach Einrichtung autonom oder orientieren sich an einer hinterlegten Laserkartierung. Neu ist auch die Möglichkeit, beim Anschieben Lockfutter abzugeben und so die Futteraufnahme zu erhöhen.

Digital wurde es auch beim DLG-Spotlight „KI im Geflügelbetrieb“. Beispiele sind hier mehrere Ansätze zur kameragestützten Bestandsführung. Diese kann im einfachsten Fall mit einer Tottiererkennung starten, geht aber dann schnell über in die Bestimmung der Tierverteilung und einer Bewertung des Tierverhaltens, von dem entsprechende, auch präventive Handlungsempfehlungen abgeleitet werden. Völlig neue Erkenntnisse für die Putenmast liefert beispielsweise ein Forschungsprojekt mit verschiedenen Partnern im Konsortium, bei dem die Künstliche Intelligenz sogar mit Fotos des Geflügelkots gefüttert werden kann und diese mit Verbrauchs- und Klimadaten der Ställe ins Verhältnis gesetzt werden. Und schlussendlich wurden mit dem Impfroboter Vaccybot und dem In-ovo-Geschlechtsbestimmungssystem Omegga One gleich zwei mit dem „Innovation Award“ der EuroTier prämierte Neuheiten gezeigt.

Übrigens: Wer nicht die Möglichkeit gehabt hat, nach Hannover zur EuroTier zu fahren, kann sich diese Woche auch noch auf der Austro Agrar Tulln über interessante Neuheiten in der Stalltechnik informieren. 

- Bildquellen -

  • EuroTier 2024: DLG
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AUTORRed. MS
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