Für die heimische Landwirtschaft ist es von essentieller Bedeutung, dass die hierzulande produzierten, hochqualitativen Lebensmittel auch auf den heimischen Tischen landen. Neben dem Lebensmittelhandel und der Gastronomie sind öffentliche und betriebliche Kantinen ein großer Abnehmer.
Das Land Oberösterreich setzt bereits ein Konzept zur Steigerung des Anteils regionaler und biologischer Lebensmittel in den landeseigenen Küchen um. Mit dem oberösterreichischen Bundesheer hat sich nun eine weitere wichtige Institution klar zu mehr regionalen Lebensmitteln in den eigenen Küchen bekannt. „Unser Heer isst regional. Nachdem diese Zielsetzung bereits von den Ministerinnen Köstinger und Tanner bundesweit ausgegeben wurde, hat sich nun auch das oberösterreichische Militärkommando ein ambitioniertes Ziel für regionalen Einkauf gesetzt und dafür auch den Verpflegungssatz erhöht. Denn eines ist klar: Qualität hat seinen Preis, ist aber für alle Beteiligten ein Gewinn“, erklärte Agrarlandesrat Max Hiegelsberger bei einem Lokalaugenschein im Fliegerhorst Vogler in Hörsching.
Tageskostgeld wird von vier auf fünf Euro erhöht
„Der Stellenwert des Essens ist gestiegen. Unsere Bediensteten wollen ein gutes, regionales und saisonales Essen haben. Die Verpflegung ist nicht nur wesentlich für die Einsätze der Soldaten, sondern trägt auch zum Wohlbefinden bei“, betonte Brigadier Dieter Muhr, Militärkommandant von Oberösterreich. Sein persönliches Anliegen ist es, Abwechslung in die Küche zu bringen: „Man braucht sich nicht vor einem Karfiol, Bohnen, Fisolen oder Vollkornmehl fürchten. Es gibt mehr als Pizza, Kebab und Burger.“
In den Kasernen und Dienststellen wird daher das Tageskostgeld für die Verpflegung von vier auf fünf Euro angehoben. Davon profitieren sollen auch die Grundwehrdiener. Durch das Einkaufsprogramm des Bundesheeres soll sichergestellt werden, dass die Rekruten gesund bekocht werden. So kann bereits in jungen Jahren ein Bewusstsein für regionale und saisonale Lebensmittel erreicht werden. Laut Muhr zeigen die Rekruten diesbezüglich großes Interesse: „Immer mehr von ihnen legen Wert auf gesundes Essen und guten Geschmack. Einige wollen sogar die Herkunft nachvollziehen können.“
Täglich sind 3000 Bedienstete zu verpflegen
Für die Verpflegung gibt das Bundesheer in Oberösterreich jährlich circa zwei Millionen Euro aus. In Summe sind täglich 3000 Bedienstete zu verpflegen. Dies geschieht von sechs Küchen aus. In Zukunft sollen die Produkte verstärkt am regionalen Markt bezogen werden. Heimische Lebensmittel erhalten damit den Vorzug auf den Tellern der Soldaten. „Wenn große Nachfrager wie die Bundesheer-Kantinen bewusst auf regionale Lieferanten setzen, stärken sie unsere heimischen Betriebe und sorgen für Wertschöpfung in den Regionen“, erklärte Hiegelsberger.
Auch die Zubereitungsarten sollen sich künftig ändern. Die Umstellung werde jedoch einige Zeit dauern, da es sich um einen längeren Prozess handelt, der aber nun aktiv vorangetrieben werden soll: „Mindestens zweimal pro Woche wird es selbst zubereitete Rinder- oder Gemüsesuppen geben. Beim Salat bieten wir ein Buffet mit mindestens drei verschiedenen Rohkost- oder Frischsalaten an und beim Obst orientieren wir uns am Kalender und passen unser Angebot an die Saison an“, erklärt Brigadier Muhr. Um diese Ziele zu erreichen, werden die Ausschreibungsbedingungen für die Lieferanten angepasst.
Der Militärkommandant sieht durch die verstärkte Zusammenarbeit von Bundesheer und Landwirtschaft auch ein Beitrag zum Umweltschutz: „Die Transportwege werden kürzer und
der CO2-Fußabdruck kleiner“, so Brigadier Muhr.
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