Der Anteil der in der Landwirtschaft tätigen Personen in Österreich nimmt kontinuierlich ab. Folgedessen schwindet das Wissen darüber in der breiten Bevölkerung. Genau hier setzt der Verein “ÖLIB” – Österreichs Landwirtschaft im Bild, an. Entstanden ist die Initiative vor zwei Jahren im Rahmen des Jungbauern-Ausbildungsprogramms EDUCA.
Realistisches Bild der Landwirtschaft vermitteln
Viele Menschen, die in ihrem ganzen Leben weder mit dem Traktor gefahren noch in einem Stall gestanden sind, versuchen über landwirtschaftliche Vorgänge zu entscheiden und zu werten. Doch eigentlich sind die Bäuerinnen und Bauern selbst die besten Botschafter und haben auch nichts zum Verstecken. “Uns ist es wichtig, dass die Bevölkerung wieder mehr Gespür dafür bekommt, wie die Landwirtschaft funktioniert. Vorstellung und Realität driften immer weiter voneinander ab. Konsumenten sind hin- und hergerissen zwischen Werbung mit sprechendem Ferkel und Horrorbildern, die von Tierschutzorganisationen veröffentlicht werden. Daher haben wir uns zum Ziel gesetzt, dieses verzerrte Bild wieder zurechtzurücken”, erklärt der Obmann Georg Mayr-Steffeldemel (siehe Portrait unten). Mittlerweile arbeiten mehr als 20 Jungbäuerinnen und Jungbauern an diesem Projekt mit. Dabei wird versucht ein ehrliches Bild von der Produktion heimischer Lebensmittel und deren Erzeugern zu vermitteln. Sowohl auf der Homepage (www.oelib.at) als auch auf Facebook werden Produktionsprozesse sowie Hintergrundinformationen dazu erläutert. Neben Betriebsbeschreibungen werden auch Fotos und Videos von der täglichen Arbeit am Hof online gestellt. “Bei der Arbeit ist man immer mit dem Kopf dabei, um zu überlegen, was kann man in Bilder fassen und wie kann der nächste Beitrag am besten gestaltet werden”, so Mayr-Steffeldemel. Die bildliche Aufbereitung bestimmter Abläufe und Prozesse soll für ein besseres Verständnis bei der nichtbäuerlichen Bevölkerung sorgen. Ein nächster Schritt ist die Erstellung einer Fotodatenbank in Zusammenarbeit mit einer Schülerin der HBLA Elmberg im Rahmen einer Diplomarbeit. Diese soll ab dem Frühjahr 2017 fertig sein und auch den Medien und Journalisten für ihre Arbeit zur Verfügung gestellt werden.
Der OÖ. Agrarpreis 2016
In den drei Kategorien Innovation und Marketing, Einkommensalternativen und Diversifizierung sowie Produktivität und Produktionsmethoden wurden Preise vergeben. Je Kategorie wurde eine Hauptpreis (3000 Euro), ein 2. Preis (2000 Euro), ein 3. Preis (1000 Euro) sowie Anerkennungspreise (zu je 500 Euro) vergeben. Insgesamt wurden 113 Projekte eingereicht.