Die Monate April bis Juni waren die wärmsten seit Beginn der Messgeschichte Österreichs. Zum Leidwesen der Landwirtschaft: Während die Trockenheit mit einem Niederschlagsdefizit von bis zu 80 Prozent, insbesondere im Norden Österreichs, ein Thema war, hat der Süden und Osten unter zum Teil katastrophalen Unwettern mit Starkniederschlägen, Überschwemmungen und Hagel gelitten. „Die Landwirtschaft mit ihrer Werkstatt unter freiem Himmel ist dabei besonders betroffen“, so der Pressesprecher der Österreichischen Hagelversicherung Mario Winkler in einer ersten Bilanz. „Der Gesamtschaden in der Landwirtschaft schlägt sich bis dato mit rund 110 Mio. Euro zu Buche“. Betroffen sind alle landwirtschaftlichen Kulturen.
Dürre: 80 Mio. Euro Schaden
Aufgeteilt auf die einzelnen Unwetterrisiken beträgt der Gesamtschaden infolge der Trockenheit 80 Mio. Euro bei Getreide. Die Auswirkungen bei den Herbstkulturen, wie Mais oder Sojabohnen aber auch bei Grünland, sind erst im September genau abschätzbar. Eines ist laut Hagelversicherung aber fix: In großen Teilen Oberösterreichs, in Teilen Niederösterreichs, im Norden Salzburgs und regional auch im Westen ist zumindest bei Grünland beim ersten Schnitt ein Totalschaden durch Trockenheit entstanden.
Hagel, Überschwemmung und tierische Schädlinge: 30 Mio. Euro
Hagel und Überschwemmung verursachten mehr als 25 Mio. Euro Schaden. Durch Fraßschäden – hier insbesondere durch den Rübenrüsselkäfer an Zuckerrüben – entstand ein Ausfall von fünf Mio. Euro. Diese Zwischenbilanz zeigt, wie verletzbar die standortgebundene Landwirtschaft ist. Derartige Wetterextreme sind keine Ausreißer und keine Jahrhundertereignisse mehr. Im Gegenteil: Schweregrad und Intensität solcher Naturkatastrophen nehmen durch die Erderwärmung zu. „Es bleibt nur zu hoffen, dass die Sommermonate bis zur Ernte meteorologisch weitgehend unauffällig verlaufen“, so Winkler.
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- Niederschlagsdefizit: ÖHV