Entscheidungsphase für Glyphosat in der EU. Am Donnerstag dieser Woche wird die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) ihre Bewertung über die Risiken des Herbizids für die menschliche Gesundheit und für die Umwelt vorlegen.

Diese Bewertung ist die Grundlage dafür, welche Empfehlung die EU-Kommission zur Verlängerung der Zulassung des Wirkstoffes an die EU-Staaten ausspricht. Dazu wird die Kommission einen Verordnungsentwurf vorlegen in dem sie die Verlängerung der Zulassung vorschlägt oder deren Auslaufen. 
Der Verordnungsentwurf steht dann bis spätestens 15. Dezember zur politischen Diskussion bzw. Beschlussfassung, denn mit diesem Datum würde die aktuelle Zulassung auslaufen. Eigentlich wäre die Zulassung bereits am 15. Dezember 2022 ausgelaufen, weil aber die EFSA um Aufschub bat, um die Fülle an im Verfahren eingereichten Unterlagen (1.500 Studien, 180.000 Seiten) sichten zu können, hat die Kommission die Zulassung um ein Jahr verlängert.

Zulassungskriterien sind erfüllt

Beantragt wurde die Zulassungsverlängerung bereits im Dezember 2019 durch die Glyphosate Renewal Group (GRG). Im Juni 2022 veröffentlichten die mit einem Bericht zur Sache beauftragten Mitgliedstaaten (Frankreich, Ungarn, die Niederlande und Schweden) einen Entwurf des Renewal Assessment Report (dRAR). Darin kamen sie zur Bewertung, dass Glyphosat die Zulassungskriterien erfüllt. Der Wirkstoff sei:
• nicht krebserregend oder erbgutverändernd,
• kein akutes oder chronisches Gesundheitsrisiko für den Verbraucher
• somit gab es auch keinen Vorschlag für eine Cut-off-Einstufung.
Alle Informationen zur Wiederzulassung des Wirkstoffes sind öffentlich zugänglich.
www.glyphosate.eu

Vorteile für Mensch, Umwelt und Landwirtschaft

Die österreichische Industriegruppe Pflanzenschutz (IGP) betont in einer Aussendung den hohen Nutzen des Wirkstoffes für Pflanzenschutz und Umwelt. Seit fast 50 Jahren erbringe Glyphosat wichtigen Nutzen für konservierende Landwirtschaft mit pflugloser Bodenbearbeitung. Dabei seien folgende Vorteile festzustellen:

• Schutz vor Erosion im Ackerbau,
▪ erleichterter Anbau von Zwischenfrüchten,
▪ Förderung des Bodenlebens,
▪ Einsparungen bei Diesel und Dünger,
▪ besserer Klimaschutz durch mehr Kohlenstoffbindung im Boden,
▪ geringere Kosten in der Produktion durch Einsparungen bei Dünger und Maschineneinsatz,

Zusätzlich zu den genannten Vorteilen erbringe Glyphosat einen Nutzen für Allgemeinheit. Denn der Wirkstoff sei auch ein wichtiges Werkzeug zum Beispiel zum Entfernen von Unkraut entlang von Eisenbahngleisen sowie zur Kontrolle invasiver oder schädlicher Beikräuter. Dadurch reduziere sich das Risiko von Schäden an der Infrastruktur sowie die Ausbreitung von Pflanzen, die starke Allergien auslösen (z.B. Ragweed) und die Gesundheit der Menschen gefährden können (z. B. Riesenbärenklau).

- Bildquellen -

  • 2327 W Glyphosat Mitte April: agrarfoto.com
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AUTORH.M.
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