In Straßburg stand diese Woche wieder einmal das Herbizid Glyphosat im Mittelpunkt.

Dies wurde auch am Mittwoch in einer im Parlament in Straßburg zur Thematik abgehaltenen Aussprache wieder deutlich, wie Agra Europe berichtet. EVP-Agrarsprecher, Herbert Dorfmann, wies auf die Bedeutung von Glyphosat für kohlenstoffarme Praktiken im Ackerbau hin und bekräftigte den Kommissionsvorschlag, wonach der Wirkstoff zukünftig nur noch als Herbizid im Pflanzenbau zum Einsatz kommen sollte. Vorerntebehandlungen, wie die Sikkation, lehne auch er ab. Außerdem seien Forschung und Entwicklung sowie die Zulassung von weniger schädlichen Alternativen zu forcieren, so der Südtiroler. EVP-Umweltsprecher Peter Liese erklärte in Richtung Zulassungsgegner, dass Verbote der falsche Weg seien. Man könne derzeit schon allein aufgrund der allgegenwärtigen Kostenlast nicht auf Glyphosat verzichten, so der CDU-Politiker.
Selbst die agrarpolitische Sprecherin der Progressiven Allianz der Sozialdemokraten (S&D), Clara Aguilera, deklarierte sich als Fürsprecherin einer Zulassungsverlängerung. Da Glyphosat zu den „am meisten untersuchten und debattierten Wirkstoffen“ gehöre.

Meinungen gehen fraktionsintern auseinander

Anders sieht das ihr Fraktionskollege und stellvertretender Vorsitzender der S&D-Fraktion, Mohammed Chahim. „Glyphosat ist ein Meuchelmörder für Landwirte und Biodiversität“, so der Niederländer im Hinblick auf vermeintlich wirkstoffbedingte Krankheiten bei Landwirten wie Parkinson. Auch Pascal Canfin (Renew Europe), Vorsitzender des Umweltausschusses, hält die Stellungnahme der EFSA für nicht eindeutig genug. Ebenso sieht es Benoît Biteau, stellvertretender Vorsitzender des Landwirtschaftsausschusses. Glyphosat „ungeachtet der Folgen für die Biodiversität“ weiter zuzulassen sei inakzeptabel, so die Franzosen unisono. Canfins finnische Fraktionskollegin Elsi Katainen hielt entschieden dagegen: Derzeit sei ihrer Einschätzung nach kein harmloseres Pestizid mit einer vergleichbaren Wirkung verfügbar. Nichts desto trotz sprach sich auch Katainen für ein Sikkationsverbot aus. Es bleibt also spannend wie sich das EU-Parlament letztlich entscheiden wird. Die derzeitige Zulassung des Totalherbizids läuft mit 15. Dezember aus.

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  • Europäisches Parlament Straßburg: U. J. Alexander - stock.adobe.com
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AUTORRed. CW
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