Getreidernte ’19 brachte durchschnittliche Erträge

Die Getreideproduktion 2019 (ohne Mais) schätzt die AMA auf 2,9 Mio. t. Österreich bleibt aufgrund hoher Verarbeitungskapazitätein Nettoimportland.

Die Getreideernte 2019 liegt nach zwei trockenen Vorjahren auf einem durchschnittlichen Niveau, aber deutlich unter den Rekordwerten aus 2016 (–18 %). „Die Getreideproduktion (ohne Mais) wird auf rund 2,9 Mio. t geschätzt und liegt rund zehn Prozent über dem Vorjahr. Somit erreichen wir nach zwei trockenheitsbedingt geringen Ernten wieder eine Erntemenge auf Durchschnittsniveau“, informierte Günter Griesmayr, Vorstandsvorsitzender der Agrarmarkt Austria (AMA) am Dienstag, 6. August 2019, im Rahmen der AMA-Pressekonferenz zur Getreideernte 2019.

Fünf Millionen Tonnen Gesamtproduktion

Die prognostizierte Gesamtproduktion von 5 Mio. t (mit Mais) beeinflusst die österreichische Getreidebilanz positiv und erhöht sich um 6 % zum Vorjahr. Bei einem wachsenden Inlandsverbrauch verringert sich der Importnettobedarf nur leicht vom hohen Vorjahresniveau auf 1 Mio. t, vorausgesetzt die Maisernte entspricht den derzeit mittleren Erwartungen.
Bemerkenswert ist, dass sich der wertmäßige Außenhandelssaldo positiv darstellt. Im laufenden Wirtschaftsjahr 2019/2020 stehen Exporten von etwaa 1,5 Mio. t Importe im Volumen von 2,5 Mio. t gegenüber. Vor allem die Lieferungen von hochwertigem Premium- und Qualitätsweizen nach Italien bilden die Basis für einen wertmäßig positiven Außenhandelssaldo.

Quelle: Agrarmarkt Austria
Mehr Wintergerste, mehr Mais – der Klimawandel beeinflusst auch die Fruchtfolge, so die AMA-Fachleute Günter Griesmayr (l.), Franz Windisch und Christian Gessl (r.).

Preisbildung mit erhöhten Prämien für bessere Qualitäten

In der Vermarktung, insbesondere im Export, laufen derzeit Probelieferungen zur Preisbildung. Die ersten Notierungen für Futtergerste der neuen Ernte sind durch das erhöhte Angebot in Österreich und Europa um 40 bis 50 Euro/t zur alten Ernte zurückgegangen. Mais (der alten Ernte) konnte in den zurückliegenden Monaten – beeinflusst von internationalen Preissprünge – nur leicht zulegen.
Premiumweizen liegt entsprechend des reduzierten Angebotes (dieser Qualität) leicht über dem Vorjahr, kann jedoch seine Prämie zu Mahlweizen von 10 Euro/t im Vorjahr auf 25 Euro/t deutlich ausbauen.
Der Mahlweizenpreis ist wiederum aufgrund der Mengensteigerung dieser Qualität zum Vorjahr gesunken.
Hartweizen legt um zehn Euro/t zum niedrigen Vorjahreswert zu, da das inländische und europäische Angebot verringert ist.
Der Mahlroggenpreis sinkt zum Vorjahresniveau (–7 Euro/t).

Gedämpfte Ertragsaussichten bei Soja und Mais

Die im Herbst zu erntenden Kulturen Mais, Sonnenblume und Sojabohne fanden bis Anfang August nur mittelmäßige Bedingungen vor. Die Jungendentwicklung dieser Kulturen war vor allem bei der Sojabohne, aber auch beim Ölkürbis durch den kühlen und nassen Mai myäßig. Die heißen und mäßig mit Niederschlägen versorgten Monate Juni und Juli wirkten unterschiedlich auf die kritische Phase der Maisblüte. Der Flächenzuwachs von Körnermais (+8.777 ha) kompensiert die – derzeit zum Vorjahr leicht verringert – erwarteten Hektarerträge.

Agrarmarkt Austria

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  • 190806 AMA PK: Agrarmarkt Austria
  • 1932 Web Gerste Ernte C Agrarfoto: agrarfoto.com
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