Getreidemarkt KW 35/2016: Weltweite Rekordernten drücken die internationalen Notierungen

Die schwächere Weizenernte in der EU hat kaum Einfluss auf die internationale Versorgungslage

 ©Agrarfoto.at
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Weltweite Rekordernten drücken auf den internationalen Märkten auf die Notierungen von Weizen, Mais und Sojabohnen. Die aufgrund ungünstiger Witterung deutlich verringerte Weizenernte in der EU fällt hier kaum ins Gewicht. Der September-Weizenkontrakt an der Euronext folgte in der Vorwoche dem Abwärtstrend in Chicago und verlor auch am Montag dieser Woche weiter auf rund 155 Euro/t.

Druckpartien sind vom Markt

Der Kassamarkt in Österreich hat entgegen dem internationalen Abwärtstrend seinen Konsolidierungsprozess fortgesetzt. “Druckpartien”, für die mangels Lagerraum ex Ernte rasch nach Käufern gesucht werden musste, seien zunehmend vom Markt verschwunden, heiöt es in der Branche, die Geschäftstätigkeit laufe nun in weiter geordneten Bahnen.

Bei der jüngsten Notierung an der Wiener Produktenbörse am Mittwoch der Vorwoche zog Premiumweizen mit einem Plus von vier Euro auf 179,50 Euro/t am stärksten an und verengte sein Preisband auf Normalmaö.
Es folgte Qualitätsweizen mit 0,50 Euro Kursgewinn bei 158,50 Euro/t.
Beim Mahlweizen zog zwar die obere Notierung auf “marktgerechte” 142 Euro/t an, doch bescherten letzte Druckpartien der unteren Notierung ein Minus auf 127 Euro/t. Damit blieb vorderhand das ungewöhnlich breite Preisband bestehen, doch bewerten Marktteilnehmer den unteren Rand auf Dauer als “nicht marktgerecht”.

Inländischer Mahlroggen ab Station konnte gegenüber Importen aus dem EU-Raum, die heuer angesichts der schwachen Ernte den Bedarf decken müssen, einen deutlichen “Österreich- oder Qualitätsbonus” von 11,50 Euro/t CPT heimischer Empfangsstationen behaupten. Polen und Deutschland beklagen schwache Qualitäten.

Während sich Sojaschroteinfuhren leicht verbilligten, legte inländischer, nicht deklarationspflichtiger Schrot spürbar zu.

Christian Posekany, AIZ

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