An den internationalen Terminbörsen geht es mit den Notierungen weiterhin abwärts. Vielfach verdecken die Auswirkungen der Handelskonflikte der USA mit China oder auch von China mit Kanada die Blicke auf die fundamentalen Marktdaten. Denn die Versorgungsbilanzen vor allem der EU bei Weizen, Futtergetreide und Mais bleiben eng und ob die jüngsten Niederschläge eine nachhaltige Entspannung der drohenden Dürre gebracht haben, bleibt auch noch offen.
Vorige Woche fiel die Notierungssitzung der Wiener Produktenbörse wegen des Feiertages am 1. Mai aus. Gänzlich entziehen habe sich aber auch der österreichische Kassamarkt den permanenten Kursverlusten an den internationalen Terminbörsen nicht entziehen können, hieß es davor in Händlerkreisen. Auch Premiumweizen sei zu etwas schwächeren Preisen gehandelt worden, jedoch eine “Qualitätsprämie” im Vergleich zu den jeweiligen Mahlweizennotierungen in Paris realisiert worden. So wurde von Preisen ab Station von rund 190 Euro/t aus der Vermarktung von Restmengen berichtet.
Alte Ernte weitgehend durchgehandelt – vor Nachzahlungen
Die alte Ernte 2018 gilt nun als weitgehend durchgehandelt. Nachfrage sei aber immer wieder noch da. Dem Vernehmen nach bereiteten die Lagerhäuser für den Mai die Auszahlung der Endabrechnungen aus der Poolvermarktung der Ernte 2018 vor. Ware alter Ernte solle noch in Osteuropa vorhanden sein, hieß es, hier vor allem Ölsaaten.
Auf die Vermarktung der neuen Ernte 2019 wirkten sich “verhaltene Preisgebote” aber bremsend aus. Da auch die Folgen der Trockenheit noch nicht absehbar sind, herrsche auf Abgeberseite starke Zurückhaltung. Insbesondere die Erträge von Sommergerste sollen schon gelitten haben, sodass kaum freie, nicht schon vertraglich vorfixierte Ware aus inländischer Produktion auf den Markt kommen dürfte und die Mälzer auf Einfuhren aus Osteuropa angewiesen sein dürften.
Christian Posekany, AIZ