Ein Hin und Her auf den internationalen Weizen-Terminmärkten macht die Kassamärkte lustlos. Vorige Woche knickten die Weizenfutures an den Börsen in Paris und Chicago ein, der Dezember-Mahlweizen an der Pariser Euronext rutschte unter die Marke von 200 Euro pro t. Am Freitag kam dann mit Meldungen von einer Missernte in Australien und Ertragsausfällen in Argentinien wieder der Sprung über die 200er-Hürde.
Schleuderexporte aus Russland und der Ukraine
Über allem bleibt aber weiterhin der Deckel ungebremster Schleuderexporte aus Russland, die die Frage aufwerfen, wie lange dieses Tempo angesichts der schlechten Ernte dieses Sommers zu halten sein wird. Ähnlich ergeht des den Maiskursen in Europa, die trotz großen Importbedarfs im Schatten massenweiser und billiger Angebote aus Osteuropa, insbesondere der Ukraine, stehen.
Nachfrage ließ mit sinkenden Preisen nach
Die Abschwächung der Weizennotierungen in der Vorwoche ließ auch am österreichischen Kassamarkt die Nachfrage unmittelbar fallen. Die heimischen Mühlen zeigen sich gut mit Rohstoff gedeckt und für Geschäfte zur Lieferung im kommenden Jahr suchen Abgeber und Abnehmer erst einmal Orientierung, wie es international mit den Preisen weitergeht. In Normaljahren kehre diese Ruhe am Markt erst Ende November ein, heißt es in der Branche.
Der Maismarkt scheint überhaupt Kopf zu stehen. Die Wiener Notierung für Futtermais gab am Mittwoch der Vorwoche neuerlich nach, während Einfuhren aus dem Ausland wegen der hohen Transportkosten deutlich höher als zuletzt und über den heimischen Preisen notierten. Zu den hohen Frachtkosten würde unter anderem das Niedrigwasser auf der Donau beitragen. Schiffe hätten den Fluss stromaufwärts aus dem Osten zuletzt nur mit einem Viertel der üblichen Ladung befahren können.
Futtergetreide bleibt gefragt, das derzeit nur begrenzt verfügbare Angebot erzielt hohe Preise.
Christian Posekany, AIZ