Frost: Schwere Schäden für NÖ Landwirtschaft

In den letzten Apriltagen haben die frostigen Nächte katastrophale Schäden in der Landwirtschaft angerichtet.Betroffen sind unter anderem mehr als ein Drittel aller Weinbauflächen in Niederösterreich, was rund 9.000 Hektar entspricht. Vielerorts sind zudem Totalausfälle zu befürchten. Eine eindeutige Bezifferung der Schäden wird aber erst in einigen Tagen bzw. Wochen möglich sein. Vom Ausmaß der Schäden haben sich am vergangenen Freitag LK-Präsident Hermann Schultes, Agrarlandesrat Stephan Pernkopf, Österreichs Weinbaupräsident Johannes Schmuckenschlager gemeinsam mit dem Weinbau-präsidenten von Niederösterreich, Franz Backknecht, bei betroffenen Winzern in Langenlois, Bezirk Krems, informiert.Wesentlich betroffen von den Frostschäden waren die jungen Triebe und Blätter der Reben und die Blüte bzw. jungen Früchte der Obstanlagen. Die Landwirte haben versucht, durch verschiedene Maßnahmen die Frostgefahr einzudämmen. Sogar Hubschrauber waren im Einsatz, die bei Tages-anbruch in Bodennähe knapp über den Anlagen geflogen sind, um die weiter oben befindliche wärmere Luft nach unten zu wirbeln. Weiters wurden die Weingärten mittels Rauch erzeugendem Stroh vor den Frost-schäden geschützt . Auch mit Frostkerzen oder durch eine Frostberegnung wurde versucht, die grünen Pflanzen-teile vor kälteren Temperaturen zu schützen. Bereits seit 1997 unterstützt das Land NÖ die Versicherungsprämien bei der Hagelversicherung. Derzeit sind 70 Prozent der Winzer gegen Hagel und 40 Prozent auch gegen Frost versichert. Seit dem Vorjahr ist auch teilweise Obst (Kernobst) in der Mehrgefahrenversicherung versicherbar. Da die Landwirtschaft aufgrund der Erderwärmung deutlich öfter mit Naturkatastrophen rechnen muss, bezuschusst das Land NÖ mit rund einer Million Euro die Frostversicherung. Hier ist festzuhalten, dass für versicherbare Schäden – wie aktuell bei Frost – keine Gelder aus dem Katastrophenfond vorgesehen sind, weil die gesetzliche Grundlage dazu fehlt. Für die Ernteausfälle durch den Frost wird nun intensiv an einer Lösung gearbeitet. Für existenzbedrohende Härtefälle sind Verhandlungen mit Landwirtschafts- und Finanzministerium im Gange, um Hilfe auszuhandeln.