Vergangene Woche trat der Klubobmann der SPÖ, Andreas Schieder, als Naturfreund in St. Veit an der Glan auf. Die SPÖ fordert “freie Fahrt auf Forststraßen”.
Schieders Argumente lauteten:
- Primäraufgabe des Waldes ist der Erholungsraum und nicht die Arbeitsstätte. Die Forstwege werden ja von der öffentlichen Hand gefördert – daher für jedermann frei zugänglich.
- Keine Einzelverträge mit Grundeigentümern – warum soll Geld fließen? Das Problem ist dann ja auch nicht weg – also warum Geld?
- Fahrradfahrer machen nicht mehr Schäden als ein Sattelschlepper (Umkehrschluss: also machen Fahrradfahrer Schäden). Radfahrer suchen in der Natur Ruhe.
- Es gibt faktisch gesperrte und faktisch nicht gesperrte Forstwege.
- Mountainbike Trails sind zu machen.
“Die Naturfreunde demonstrieren für eine generelle Öffnung aller Forststraßen für Mountainbiker, negieren aber dabei, dass die Mountainbiker nur eine kleine Gruppe unter den Erholungssuchenden in den Wäldern sind und fast alle anderen Erholungssuchenden in den Wäldern diese Öffnung nicht wollen. Die Forderung ist völlig absurd und geht total am Bedarf vorbei”, kritisiert der Präsident der LK Kärnten, Johann Mößler. Speziell im Hinblick auf die offene Haftungsfrage ist die von den Vertretern einer extremen Gruppe unter den Mountainbikern geforderte Öffnung aller Forstwege aus Sicht der LK Kärnten abzulehnen. “Es geht nicht darum, der Gruppe der Mountainbiker etwas zu verbieten. Aber es ist nicht akzeptabel, dass im Falle eines Schadens an Rad oder Radfahrer womöglich der Grundbesitzer den Schaden tragen muss. Die Haftungsfrage kann nur durch vertragliche Regelungen befriedigend gelöst werden”, erläutert der LK-Präsident. Besonders befremdlich für Mößler sei die Position der Naturfreunde Kärntens: “Bei einem runden Tisch vor einem Jahr haben sich die Naturfreunde Kärntens von der Forderung, alle Forststraßen für Mountainbiker zu öffnen, medienöffentlich distanziert. Jetzt knicken sie unter dem Druck der Bundesorganisation wieder ein und müssen sich anscheinend der Linie aus Wien unterordnen.” Dass nun gerade in Kärnten für eine Generalöffnung demonstriert werde, sei ein starkes Stück und widerspreche völlig dem Ergebnis des runden Tisches aus dem Jahr 2015. In Kärnten herrsche mit den zuständigen Tourismusvertretern ein sehr positives Gesprächsklima, erklärte Mößler. Eine generelle Öffnung sei nicht im Sinne des Waldes und seiner Bewirtschafter. Generell brauche es mehr Bewusstsein, dass der Wald kein Ort des reinen Vergnügens ist, sondern vor allem Wirtschaftsraum. “Ein Drüberfahren über die Grundeigentümer akzeptiere ich nicht. Wir stehen zur Verfügung für vertragliche Lösungen mit einer Klärung von Risiko, Haftung und Entschädigung, schließlich sind die Forststraßen Privatgrund und wurden mit Eigenmitteln der Waldbesitzer errichtet. Wir werden eine Enteignung mit voller Risikoübernahme durch die Bauern niemals hinnehmen”, macht der Präsident der gesetzlichen Inte- ressensvertretung der Grundbesitzer in Kärnten seine Position klar.